Es gab hier zwei Phasen: eine gute und eine schlechte.
Die erste und längere dauerte die ersten vier Nächte an. Ich war richtig unzufrieden mit Fiji, hatte mir viel mehr erhofft. So, dass ich wirklich am Strand stehe und „wow“ sagen muss, weil ich nicht anders kann, aber so kam es eben nicht. Als Claudia O. deine thailändischen Strände sind definitiv schöner, den Norden solltet ihr euch aber auch Mal ansehen!
Die erste Insel Waya Lailai ist an sich schon schön und die Wanderung zum Gipfel um den Sonnenaufgang oder -untergang anzusehen muss auch wunderschön sein, aber: dank Regen unmöglich, weil zu rutschig. Das Riffhaischnorcheln war schon cool, aber ich war eben von meinem Schnorchel abgelenkt und konnte es deswegen nicht genießen, ist aber wohl bei jedem so, der das erste Mal schnorchelt. Ich habe auf jeden Fall Haie gesehen. Der Fijiabend war auch recht nett, muss das aber nicht jeden Abend haben, leider können nämlich nicht alle Sänger singen und nicht alle Tänzer tanzen. Beeindruckend war auf jeden Fall die Gastfreundschaft bei der Hochzeit, schade, dass wir die Zeremonie verpasst haben, ist aber wohl ziemlich christlich, sind ja auch Christen hier. Das Essen war sehr gut, wie ich fand. Vor allem finde ich ja Buffet gut. Dann nimmt sich jeder das, was er mag und lässt weniger/nichts übrig, außerdem kann man auch die Menge selbst bestimmen und die Köche sparen sich das Anrichten, was für Backpacker wie mich ja eh nicht wichtig ist – Hauptsache Essen. Ich komme auf jeden Fall nochmal nach Waya Lailai, weil mein Tavita/David da wohnt, wenn er keine Ferien hat, die er bei seiner Oma auf Gold Coast verbringt.
Zweite Insel: White Sandy Beach. War auch nicht mein Fall, ich habe gedacht, sobald es wieder sonnig ist, wovon man in Fiji ja ausgeht, würde es mir besser gefallen, aber dann kam ich eben zu White Sandy Beach und mir gefiel es nicht besonders. Das Meer war nach dem Mittagessen, zu dem wir grad noch pünktlich kamen, verschwunden und man musste über viele Korallen und Seegras laufen, um zum Wasser zu kommen und der Strand war eben einfach nicht so weiß, wie man es von einem White Sandy Beach erwartet. Die Angestellten waren vor allem beim Abendprogramm etwas zu sehr motiviert. Man hatte das Gefühl, dass man bei diesen Spielchen mitmachen „muss“, weil eben direkt nach dem Abendessen dazu eingeladen wurde und man eigentlich nicht einfach in sein Zimmer gehen konnte. Internet gab es nur im Nachbar-Resort und dort hat es pro Minute 30 Fijicent, 10 europäische Cent gekostet. Hier konnte man auch weder den Sonnenaufgang, noch den Sonnenuntergang sehen (für den Untergang hätte man 500m am Strand laufen müssen) und wenn praktisch nachmittags die Sonne gut steht, ist dann eben das Meer weg. Also einfach nicht so optimal da. Es gab wohl auch noch den „Honeymoon“-Strand auf der anderen Seite der Insel und der soll ganz schön gewesen sein, auch zum Schnorcheln. Essen wurde hier serviert, also nur eine Portion und für alle das Gleiche. Es war jetzt nicht total schrecklich und ungenießbar, aber gut und gesund ist auch etwas Anderes. Außerdem gab es nur kontinentales Essen, kein fijianisches und ich bin ja schon auch in diesen Ländern, um die Kultur, zu der das Essen und Kochen zählt, kennenzulernen. Positives: ich habe drei wunderschöne Muscheln gefunden und zwei nette deutsche Mädels kennengelernt (die dank Bulapass freier waren und die Insel direkt nach einer Nacht wieder verlassen haben). Ansonsten wäre noch das Schnorcheln mit Mantarochen hervorzuheben, aber das kann man eben auch von anderen Inseln aus machen, dazu muss man nicht auf White Sandy Beach wohnen, wobei unser Guide wirklich einen guten Riecher hatte, wo die Rochen zu finden sind und wann die beste Zeit ist, ins Wasser zu gehen. Die anderen Gruppen, die zur gleichen Zeit da waren, haben weniger Rochen gesehen, als wir. Ich hatte auf jeden Fall nichts dagegen diese Insel wieder zu verlassen, obwohl ich bis dahin von Gold Coast nichts Gutes gehört habe.
Gold Coast = zweite Phase, dank Emma. Ich habe es hier geliebt, weil ich da endlich Fiji kennengelernt habe, richtige Einwohner, die sich nicht für mich als Tourist verstellt haben. Ich hatte so eine wahnsinnig gute Zeit mit meiner Emma und auch mit Becky und David! Hier komme ich sicherlich wieder hin. Spätestens, wenn Emma ihre ersten Kinder bekommen hat, sie plant ja gleich fünf Stück! Ich habe Emma die folgenden Tage wirklich vermisst und vermisse sie jetzt in LA auch noch. Sie ist von Grund auf so freundlich, fröhlich, herzlich und gut drauf, einfach mitreißend. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie sich gegenüber vielen oder einigen Touristen so benimmt, aber ich war die Erste, die mit in der Küche war, sowieso die Erste, die etwas mitgeholfen hat und die in dem Haus von der Grandma war. Ich durfte eben richtige Fijianer kennenlernen und daher auch ein bisschen besser diese Mentalität verstehen. Das sind wirkliche Optimisten. Die Ausflüge fand ich hier nicht soooo interessant – sie haben mich ja auch von meiner Emma weggebracht. Die Höhle war viel kleiner als gedacht. Klar ist es cool in einer Höhle zu schwimmen, aber ich bin doch eher die Höhlenwanderung-Liebhaberin. Das Schnorcheln in Blue Lagoon wäre bestimmt gut gewesen, wenn man etwas gesehen hätte, aber da war ja meine Taucherbrille undicht und zwischen den Gläsern beschlagen. Hat aber letztendlich nicht so viel ausgemacht, weil ich ja Sabrina und Inga am Strand getroffen habe und somit auch ohne Riffe Unterhaltung hatte. Das muss man von Gold Coast aber auch nicht buchen (Schnorchelsachen kann man vom Hostel ausleihen), weil man einfach in einer halben Stunde hinlaufen kann und (laut zwei unabhängigen Quellen) von den Hunden dorthin begleitet/geführt wird, sie dann den Rucksack bewachen und wieder mit zurücklaufen, was ja auch schon ein Erlebnis ist. Diese Insel lohnt sich einfach schon, weil man dann Emma kennenlernen kann und ich weiß, dass ich sie jetzt schon oft erwähnt habe, aber eigentlich geht es nicht oft genug. Sie hat meinen Fiji-Urlaub gerettet, es geschafft, dass ich die Mentalität annehmen kann und richtig ankomme.
Ganz uneingenommen kann ich noch sagen, dass das die einzige Insel ist, die wirklich fijianisches Essen serviert. Natürlich probiert man dann vielleicht auch Mal etwas, was einem nicht so zusagt, aber für mich gehört das zu einem Urlaub in einem Land dazu. Und es werden nicht total spezielle Sachen gekocht.
Hauptinsel: ich habe von Nadi nicht viel gesehen, wurde ja nur vom Flughafen abgeholt, zum Hafen gebracht, vom Hafen geholt und zum Flughafen gebracht. Es ist jetzt nicht so, dass es hier etwas zu sehen gäbe, also wenn man länger hier bleiben will, bleibt man im Smugglers Cove am Strand. Dort gibt es auch zwei kleine Läden, in denen man Kekse, Klamotten, Souvenirs und Postkarten etc. bekommt. Zu Trinken gibt es an der Bar, also muss man nicht wirklich weg. Eine Bekannte war noch auf dem Markt, aber dort muss man auch nur hin, wenn man noch mehr Schmuck shoppen will oder länger bleibt und es sich deswegen lohnt etwas Obst zu kaufen, was dort wohl sehr günstig ist. Fotos wären dort sicherlich auch ein paar schöne entstanden, aber ich brauchte einen ruhigen Internet-Tag.
Die Hauptstadt Suva lohnt sich jetzt auch nicht unbedingt, was man so hört, aber man könnte dort durchaus einen Tag verbringen.
Katamaran: Mal als Fähre bezeichnet, mal als gelbes Boot und mal als Katamaran, aber jeder wusste, was du meinst. Am ersten Tag hatte ich nach einer halben Stunde ein- und ausloggen Internet und sogar einigermaßen gut, aber die folgenden Fahrten funktionierte es gar nicht. Manche hatten mit Whatsapp Glück, dass mal eine Nachricht reinkommt oder rausgeht.
Internet: insgesamt kaum vorhanden, wenn vorhanden extrem (unverschämt) teuer und eher langsam. In Smugglers Cove sehr gut, aber etwas teuer, wenn man eben nur vor und nach den Inseln einen Tag bleibt: 25FJD/24 Stunden. Das sind etwa 8€.
Smugglers Cove: sehr sauber, Klimaanlage (mindestens im 4er Zimmer), Abholservice vom Flughafen für alle, Bring- und Abholservice zum/vom Hafen auch für jeden, Restaurant mit angemessenen Preisen und gutem Essen, Waschmaschinen und Trockner (etwas teuer), guter Internetverbindung (auch etwas teuer), nettem Personal an der Rezepetion, eher unfähigem Personal in dem Restaurant (Tische waren auf Bedienungen aufgeteilt, man konnte aber auch bei einer Anderen bestellen, die es der Richtigen ausrichten sollte, aber nicht immer tat oder die Richtige hat es erfolgreich ignoriert; Getränke wurden abgerechnet, obwohl sie nur bestellt aber nie gebracht wurden; es wurde nach Leuten gesucht, die angeblich nicht bezahlt haben, aber dann doch bezahlt hatten; manchmal musste man eine ganze Weile auf sein Essen warten; etc.), aber an meinem letzten Tag dort war dort ein Schweizer (weiß ich, weil er immer Mal wieder auf schweizerisch geflucht hat), der wohl der neue (Küchen-) Chef ist und Einiges umkrempelt, allerdings will er aus den entspannten/langsameren Fijianern fleißige/schnelle Schweizer machen und das wird auf Dauer nicht klappen, denk ich.
Welcome Package: hat sich definitiv nicht gelohnt. Smugglers Cove holt immer vom Flughafen ab und fährt am nächsten Morgen immer zum Hafen, Frühstück ist auch immer dabei. Ich hatte nur etwas davon, weil ich in einem 4er Zimmer war mit eigenem Bad, aber das 34er Zimmer war wohl nur halb so schlimm, weil trotzdem immer ca. vier Betten abgetrennt waren und hätte ich nur das 4er Zimmer gebucht, wäre ich auch günstiger weggekommen, wie mit dem Welcome Package. Klar fuhr ich in einem Taxi und nicht in einem Kleinbus, musste aber auf die anderen Mitfahrer länger warten und wäre mit dem Bus schneller gewesen.
Departure Package: hat sich schon eher gelohnt. Man kommt von den Inseln mit kalten Duschen und wenn man dann eine im 4er Zimmer hat und sich eben nur mit den anderen drei Personen teilen muss, bedeutet das ziemlich wahrscheinlich, dass man gleich drankommt. Auch ist es sicherlich gut in einem 4er Zimmer zu schlafen, wenn man die Nacht darauf im Flugzeug (nicht) schläft. Das Abholen vom Hafen war ja wieder eh für alle, wird aber beim Departure Package als super Zugabe aufgeführt. Der Flughafentransfer lohnt sich hier allerdings, weil der vom Smugglers Cove nicht angeboten wird.
Seaspray-Ausflug zur Cast away Insel: Ich habe den nicht gemacht, habe aber von fünf Leuten gehört, dass er sich schon gelohnt hat. Ich hatte ja die Full Monty Version (siehe unten) meiner Tour gebucht und deswegen war z.B. der Besuch eines Dorfes, Schnorcheln etc. da schon dabei und ich hätte das dann doppelt gemacht. Dieser Ausflug kann vom Port Denerau gestartet werden, aber auch von der ersten Insel: Southsea Island. Kostet 209FJD/70€ und man bekommt auf dem Boot kostenloses Essen und kostenlose Getränke. Man sieht an diesem Tag wirklich viel und ich kann mir vorstellen, dass ich diese Tour mache, wenn ich nochmal nach Fiji komme. Diese Cast away Insel interessiert mich schon auch. Cast away ist übrigens ein Film mit Tom Hanks, praktisch Robinson Crusoe etwas moderner.
Full Monty: hat sich nur bedingt gelohnt. Ich denke nicht, dass ich Mantarochen-Schnorcheln gegangen wäre, wenn ich den Voucher nicht gehabt hätte und dann hätte ich echt was verpasst, aber vom Geld her hat es sich nicht gelohnt. Es wäre günstiger, wenn man die Aktivitäten erst auf den Inseln bucht und dann kann man sich eben auch spontaner entscheiden, ob man da Lust drauf hat und auch Kritiken anderer Reisender einbeziehen, die man getroffen hat.
Bula Pass: ist die bessere Art die Insel zu erkunden. Man kann sich vorher bei Trip Advisor darüber informieren, welche Inseln gute Kritiken haben und dann dort die Unterkunft buchen. Es gibt dort auch die Variante 1 oder 2 Kokosnüsse (vielleicht auch 3, bin mir aber nicht sicher).
Kokosnüsse: eine ist wirklich einfach, auf Hostelniveau und das muss ich im Urlaub nicht unbedingt haben. Ich kann auch Mal auf warme Duschen verzichten, aber Wasser sollte schon herauskommen und Klospülungen sollten funktionieren, es sollte genug zu essen geben und man sollte auch bei einer Kokosnuss schöne Strände haben. Zwei Kokosnüsse sind nicht immer besser. Manche Unterkünfte sind 1 und 2 Kokosnüsse gleichzeitig und wenn man in ähnlichen Schlafsälen schläft, das gleiche Essen isst und die gleiche Unterhaltung bekommt ist es einfach unfair, wenn manche mehr zahlen müssen. Bei anderen 2-Kokosnuss-Unterkünften muss man dann wieder für das Essen extra zahlen, das kann man aber vorher herausfinden und dann könnte man diese Resorts theoretisch auslassen, wenn man das Extrazahlen nicht möchte. Trotzdem würde ich insgesamt sagen, dass wenn man sich vorher informiert, bei welchen 2KN man auch wirklich 2KN bekommt, lohnt es sich und ist mehr Urlaub, als bei nur 1KN.
Wenn man so viele Leute in den Unterkünften und auf der Fähre trifft, hört man von vielen schönen und weniger schönen Inseln. Barfoot und Blue Lagoon kamen immer gut weg, Octopus ebenso. Wobei man auf Octupus und, ich glaube auch auf Blue Lagoon, extra für das Essen zahlen muss (90FJD/30€ pro Tag), das dafür aber auch etwas besser ist. Waya Lailai bietet mit dem Riffhaischorcheln und dieser Gipfelwanderung auch interessante Aktivitäten an. Hier kann man auch ein Dorf besichtigen und Ketten basteln. Gold Coast fanden viele nicht so schön, aber auf der anderen Seite ist ja direkt Blue Lagoon und dadurch, dass Gold Coast um Einiges günstiger ist, wäre das eine Überlegung wert. Hier bekommt man, wie gesagt, auch als Einziges fijianisches Essen.
Wichtigste Worte sind übrigens „Vinaka“ (Danke) und „Bula“, das man für fast alles sagen kann: Hallo, aber auch Tschüss, gute Reise, herzlich Willkommen und schönes Leben.
Ich denke, dass sich für Fiji auch der Lonely Planet lohnen würde. Hier hat man eben die Möglichkeit, wirklich alles zu sehen und das innerhalb von zwei Wochen mit ein bisschen Stress und drei Wochen mit ein bisschen Zeit zum Ausruhen. Die Inseln sind meistens innerhalb von einem Tag zu erkunden und die Aktivitäten gleichen sich ja bei vielen Inseln. Suva ist nicht wirklich eine Touristenstadt und deswegen gibt es dort nicht viel zu sehen und in Nadi bleiben eigentlich auch alle nur, weil man von dort gut zum Hafen kommt und weil dort eben der internationale Flughafen ist. Kommt man hier als „Erwachsener“ im Urlaub hin, muss man nicht mit dieser Fähre fahren, sondern kann sich auch per Wasserflugzeug bringen lassen, was sicherlich etwas teurer ist, aber meiner Meinung nach schon lohnt. Zur Gold Coast schwankt man fünf Stunden durch die Gegend und es ist jetzt nicht so, dass man soooo viel unterwegs zu sehen hat. Vielleicht wäre es ein guter Kompromiss eine Strecke zu fliegen und eine mit der Fähre zu fahren.
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