Kreativität gefunden

​Ich dachte kurz sie hätte sich komplett verloren. Die ersten Monate in England gab es täglich einen Beitrag. Und nicht die Ideen sind mir ausgegangen (was ich eher erwartet hätte), sondern schlicht und ergreifend die Zeit. Und ich hätte nicht einmal mit besserem Zeitmanagement produktiver sein können. Mir wurde die Energie nämlich regelrecht entzogen. Von überall. Reiseplanung. Arbeit. Packen. Termine. Abschied. Deutschland. England. Zug. Bus. Flieger.

Schrecklich. Aber hey! Sie hat sich gerade zurück gemeldet. Auf dem Weg zum Stansted Flughafen. 

Nochmal nach Deutschland. Und wenn ich euch jetzt meine Termine aufzählen würde, würde ich sogar euch Leser nervös machen und stressen. Aber das will ja keiner!
Am Ende dieser stressigen Tage steht der Abflug nach Thailand. Samstag geht’s los. Und das entschädigt für vieles. Für alles. Ich werde wieder weg sein. Kann es nicht erwarten!

Livebericht

Ich sitze gerade auf dem Boden am Bahnsteig in der Nähe „meines“ Hotels. Ich muss sagen ich hatte selten eine so anstrengende Schicht und bin jetzt wirklich froh, dass ich nach Hause darf. Das Wetter ist Bombe und ich höre sowohl meinen Bikini als auch die Sonnenliege ganz laut rufen.

Produktive Caro

Heute ist ein guter Tag! Ich komme endlich wieder zu etwas! Mein erster freier Tag nach Wochen… Klar musste ich nicht jeden Tag arbeiten, aber mit dem Zug und Flieger nach Deutschland reisen, Prüfungen schreiben, mit dem Bus nach England fahren und dafür die rest-days (also praktisch den freien Samstag und Sonntag, die an im Hotel natürlich an irgendwelchen Wochentagen sind) zu nutzen, bedeutet eben, keine Freizeit zu haben.

Und heute hatte ich ihn wie gesagt: einen freien Tag! Aufgestanden bin ich zum Glück direkt mit meinem Freund um sieben Uhr morgens. Sonst hätte ich schon wieder deutlich weniger geschafft.

Habe mich beim lokalen Arzt registriert. Brauche nämlich noch zwei Impfungen für meine Reise und Ende September in Deutschland ist es zu spät dafür.

War einkaufen.

Hab gebacken.

Hab gekocht.

Und noch mehr gekocht.

Vier Maschinen Wäsche gewaschen. (Zeitmangelbedingt und wetterbedingt hatte sich das länger nicht angeboten und ein Maler-Freund braucht eben fast täglich ein neues T-Shirt)

Zimmer aufgeräumt und gestaubsaugt.

Mit dem Hund Gassi gewesen. Und weil mein Orientierungssinn doch nicht so gut ist, wie ich gedachte habe, wurde die Tour länger und noch ein bisschen länger und noch etwas länger. Bis mein lieber Sam sich einfach hingelegt hat. Nicht einmal richtig bewusst. Die Beine wollten einfach nicht mehr weiter vor. Armes Ding. Ich hatte ja nicht geplant, dass es so lang wird und hatte deswegen kein Wasser für ihn dabei. Er ist ja schon ein älteres Kaliber und die Sonne kam dann auch noch ganz gut raus. Hoch und runter gehts hier ja sowieso viel.
Beim zweiten Hinlegen dachte ich schon, ich krieg ihn nicht mehr hoch. Und beim dritten Mal war es dann auch wirklich so. Ich also ihn festgebunden, heimgejoggt, Wasserflasche geholt, mit dem Fahrrad zurück gedüst und ihm sicherlich einen Liter eingetrichtert. Er wusste natürlich auch, dass er jetzt fast daheim war und mit ein bisschen pushen ging es dann auch.

Nach einer Stunde atmete er dann auch wieder normal. Gott sei Dank! Da war ich mir echt nicht sicher, ob er sich wieder beruhigt… er tat mir total Leid, aber zurück mussten wir eben wieder irgendwie …

Ausgebucht, geschafft, zeitlos

So eine lange Pause auf meinem Blog gab es schon lang nicht mehr! Mir tut es vor allem für die Menschen Leid, die meinen Blog in ihren Alltag eingebaut haben und nun darauf verzichten müssen. Es liegt auf gar keinen Fall an fehlendem Material… es gibt noch genug Sachen, die ich euch erzählen und zeigen will.

Die letzten Wochen war nur einfach zu viel los und gar keine Zeit hierfür. Ich war in Deutschland um eine Hochzeit zu fotografieren, dann flog ich zusammen mit meiner Mama zurück nach England, verbrachte zwei Nächte in London, eine gequetschte Zugfahrt nach Exeter und ein paar weitere Tage in Devon (sowas wie ein englisches Bundesland) mit ihr. Weil ich in dieser Zeit komplett nicht arbeitete, hatte ich natürlich keine Tage frei bevor ich dann wieder nach Deutschland flog, um eine Prüfung zu wiederholen. Die Gefühle hierzu sind sehr gemischt. Ich habe ja Lehramt studiert und deswegen ging es auch darum, Unterrichtsstunden zu planen und meine Stunden finde ich immer mega – sonst würde ich sie ja anders planen. Allerdings harpert es bei mir manchmal an der Theorie: wer hat welche Methode eingeführt und warum war das so wichtig für die Englischdidaktik – warum genau muss ich das wissen, um guten Unterricht vorzubereiten? Um eine gute Lehrerin zu sein?! Lehrerin werde ich eh nicht. Nicht mehr. War mal ein Traum, ist schon lange keiner mehr. Eher eine Art Albtraum: an einem Ort feststecken, für Schüler verantwortlich zu sein (ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich einfach sage: ok, ich gehe jetzt – wäre bei einer Firma nicht so), nie richtig frei zu haben (man trifft Schüler-Eltern einfach überall) und zeitlich festgelegt zu sein (nur in den Ferien frei haben, keine Chance selbst zu planen, wann man frei haben will). Also diese Prüfungen schreibe ich nochmal, weil es doch irgenwie einen ordentlichen Abschluss geben soll. Dank dem Bachelor-System habe ich schon meinen Bachelor of Arts. Diese drei Wiederholungsprüfungen befähigen mich nur dazu, Lehrerin in Bayern sein zu dürfen. Schon etwas lächerlich oder? Dürfte schon überall auf der Welt unterrichten, sogar auch im Rest Deutschlands – aber nicht in Bayern.

Außerdem war ich die letzten Wochen auch krank. Es wurde immer mal besser mit meinem Husten, aber so ein leichtes Fieber (das sich beim Herumrennen auf der Arbeit deutlich verschlimmert) und meine Stiche (oder Bisse) halfen auch noch mit, dass es mir einfach nicht gut ging. Inzwischen bin ich zu 95% wieder hergestellt.

Morgen habe ich auch seit Wochen wirklich mal wieder einen Tag frei. Also Zeit Wäsche zu waschen und einige organisatorische Dinge zu erledigen. Vielleicht finde ich ja auch Zeit für meinen geliebten Blog. Wir werden sehen. Jetzt geht es erst einmal zur Arbeit.

See you!