Standortwechsel – mal wieder

Die Camperrückgabe hat problemlos funktioniert. Ich habe insgesamt 1600km zurückgelegt, von denen 100 bestimmt verfahrene km waren, mindestens. Und als ich dann zur Bushaltestelle gelaufen bin, war ich wirklich kurz traurig, dass ich „mein erstes eigenes Auto“ zurücklassen musste. Ich habe die Zeit unheimlich genossen und deswegen kam dieses Ende eindeutig zu schnell. Der Bus kam dann genau im richtigen Moment: zehn Sekunden nachdem ich eingestiegen war, fing es an zu schütten und Regen ist nicht besonders gut, wenn man sein komplettes Gepäck herumträgt.

Ich habe dann auch wieder eine neue Bekanntschaft gemacht: eine Frau aus England, die mit einer Freundin Neuseeland erkundet hat, aber sie hatten eine Tour bei Kiwi Experience gebucht, also war alles organisiert, trotzdem war sie wirklich k.o. In Neuseeland gibt es einfach viel zu sehen und wenn diese Tour verspricht, dass man das Schönste sieht, heißt das früh aufstehen und lange wachbleiben.

Am Flughafen habe ich dann noch in allerletzter Sekunde einen Kissenbezug gekauft, hat ja bis jetzt noch in jedem Land geklappt. Ist jetzt nicht ganz das, was ich gehofft habe zu finden, aber trotzdem ein schöner und der Preis war auch okay. Was zu essen gab es auch: mein erstes Mal bei Kentucky Fried Chicken. War auch gut, dass ich noch etwas gegessen habe, denn das Essen auf dem Flug war wenig und nicht besonders gut – zum ersten Mal! Ich hatte ja sonst immer Glück, es war immer reichlich und meistens lecker, aber dieses Mal gab es wirklich nur Snacks, obwohl wir ja über die Mittagszeit flogen. Nach Fiji ist keine Zeitverschiebung von Neuseeland aus, also immer noch die +10 zu Deutschland. Ich werde hier sicherlich auch nochmal den Sonnenaufgang ansehen, aber gerade bin ich einfach nur müde und will schlafen.

Der Flug ging dann auch noch verspätet los, weil das Fahrzeug, das das FLugzeug zurückzieht, einen Platten hatte. Also wir flogen 40 Minuten verspätet los und kamen letztendlich eine ganze Stunde zu spät an. Wir wurden dann mit fjianischer Musik begrüßt, wie man das von Hawaii kennt. Blumenketten bekamen wir aber keine – dafür eine Infozettel über Dengue-Fieber. Also Mückenspray und lange Klamotten. Dafür habe ich ja die Aladinhose aus Indien – perfekt! Außerdem regnet es eh den ganzen Tag im Moment.

Ich bekam dann meine ganzen Voucher für das Welcome Package und das Departure Package, also Taxi zum Hotel, Hotelübernachtung, Frühstück, Fahrt zum Hafen und andersherum. Ich musste dann eine halbe Stunde warten, weil in meinem Taxi noch zwei andere mitfahren sollten, die beim Geldwechseln waren und dann noch etwas zu Essen kauften, aber naja, ich hatte gute Unterhaltung von einem Sicherheitsmenschen, natürlich Fijianer. Erinnert mich irgendwie an Indien …

Ich habe mich dann super mit den beiden unterhalten: er wohnte vier Jahre in Neuseeland, ist aber aus Kiew und sie ist aus Brasilien und war in Neuseeland zu Besuch, hat ihn kennengelernt und jetzt sind sie zusammen und machen Urlaub auf Fiji, fliegen dann wieder nach Neuseeland zurück und gehen irgendwann nach Brasilien zusammen. Mal wieder so eine Reisegeschichte …

In meinem Hotel angekommen wurde mein Gepäck unter großem Geschnaufe (obwohl es nur noch 20kg im großen Rucksack sind) in mein Zimmer getragen: 4-Bett, mit eigenem Bad. Sehr sauber und sehr schön! Dort habe ich dann Roger getroffen, der aussieht wie 26 und aber schon 38 ist! Er ist aus Neuseeland, war verheiratet, ist geschieden, keine Kinder, noch nie wirklich gereist, hat irgendetwas mit Dächern gemacht (nicht nur decken, sondern auch irgendetwas planen und Aufträge reinholen) und dabei viel Geld gespart und reist deswegen schon seit einer Weile (hat in Sydney gewohhnt, ist jetzt auf Fiji, will dann nach Hawaii, Südamerika und dann nach Europa, wo er auch bleiben will, vielleicht in Portugal, vielleicht in England. Er ist ja in keinster Weise gebunden, er hat gar keine Sachen mehr in Neuseeland, alles was er besitzt, hat er dabei in zwei großen Taschen (eine davon mit zwei Surfbrettern). Auch wieder interessant.

Auf jeden Fall haben wir uns dann auch eine ganze Weile unterhalten und dann setzten wir uns zu Sina (Deutsche aus Stuttgart, hat mehrere Monate in Neuseeland gelebt und fliegt nach Fiji wieder heim), die ich am Flughafen in Auckland gesehen und am Flughafen in Nadi angesprochen habe. Nadi ist übrigens nicht die Hauptstadt von Fiji, sondern nur die Touristenhochburg. Suva ist die Hauptstadt, liegt aber etwas mehr im Land und ist deswegen ungünstig gelegen für Insel-Hopping, also das von-Insel-zu-Insel-ziehen.

Am nächsten Morgen gab es Frühstück, ein Buffet mit Kellogs, Haferbrei, Melone, O-Saft, Milch, Tee, Kaffee und Toast mit Butter und Marmelade.

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Ich habe mich mit Melone und Haferbrei begnügt und um 7h wurden wir dann schon alle in einem Bus zum Hafen gekarrt. Komischerweise haben nicht alle in den Bus gepasst, standen aber alle auf der Liste der Dame, könnte man ja mal drauf kommen, dass wenn da 90 Leute draufstehen und in einen Bus nur 50 reinpassen, das etwas knapp wird, aber das ist halt Fiji – mehr wie Indien und Thailand wie Neuseeland.

Dann ging es zur Gepäckaufgabe, Voucher gegen neue Voucher eintauschen, Geld abheben und ab auf den Katamaran. Das Meer ist ziemlich unruhig heute – finde ich, habe ja nicht wirklich Vergleiche, aber in Thailand war es nicht so wellig. Der Katamarn schaukelt ordentlich und man bekommt Kopfschmerzen, aber ansonsten gehts. Man sieht auch niedliche Inseln

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und natürlich hält die Fähre immer wieder an, um Leute rauszuschmeißen. Ich habe auch (soweit ich jetzt weiß) nur auf der Fähre kostenloses Internet, aber ich bin immer nur zwei Nächte auf einer Insel, also könnte das mit dem Bloggen auch auf Fiji halbwegs funktionieren.

Meine erste Insel ist übrigens Waya Lailai.

Rückblick Neuseeland

Ich hatte viel Zeit über diesen Beitrag nachzudenken, während ich auf den Straßen Neuseelands fuhr.

Den Camper zu mieten war definitiv die richtige Entscheidung. Falsch war nur meine Annahme, dass ich ungeplant herumfahren kann. Das habe ich ja gleich am ersten Abend gemerkt, als ich keinen Platz zum Campen fand und einfach bei diesem Haus angehalten habe, bei dem ich zuvor nach dem Weg gefragt hatte – und so nett aufgenommen wurde, dass es bis hierhin nicht die falsche Entscheidung gewesen sein kann, nicht zu planen. Ich bin normalerweise nie so, dass ich mich zu Leuten einlade – schon gar nicht zu fremden und um diese Uhrzeit, aber man soll sich ja auch weiterentwicklen auf seiner Reise und das habe ich hier definitiv! Nicht nur in der Hinsicht, dass ich mich bei fremden Leuten einniste, sondern auch, dass ich auf der linken Seite fahren kann, mit einem großen Auto, in fremden Städten. Ich hatte kein Navi, keine richtige Karte und trotzdem habe ich immer dorthin gefunden, wohin ich wollte. Natürlich nicht immer direkt, aber irgendwann war ich da.

Ich war auch sehr froh, dass ich Gänge zum Schalten hatte. Manche Strecken haben sich wirklich gezogen und wenn ich dann nicht einmal zwischendrin hätte schalten können, wäre es noch langweiliger gewesen. Natürlich sagt jeder, dass Automatik-Fahren leicht ist, aber Gänge geben doch das schönere Fahrgefühl! Eine super Anschaffung in Rotorua waren dann die R’n’B CDs, die mir die Fahrt eindeutig angenehmer gemacht haben. Die Radiosender wurden zwischen Bergen oder in Mitten von Nichts zu Rauschen oder Stille, außerdem kam wirklich viel Werbung und kaum Lieder, zu denen ich Mal mitsingen kann (wenn nicht jetzt, wann dann? jetzt hört mich keiner und wenn doch, kennen sie mich nicht).

Kosten: Ich war mir bewusst, dass Neuseeland teuer ist. Aber ich habe nicht gedacht, dass ich so viel Geld ausgeben muss. Ich dachte, ich könnte mit dem Camper für 10NZD auf einem Campingplatz stehen. Ich brauche ja nur einen Platz und benutze vielleicht mal Toilette und Dusche, aber mein günstigster Campingplatz waren eben 22NZD pro Nacht ohne Strom (was ich ja an den drei weiteren Tagen, die ich dort war noch für 6NZD pro Tag dazu gebucht habe). Dafür hatte ich aber praktisch ein „Einzelzimmer“ und das war wieder etwas sehr angenehmes! In Australien war ich ja immer in Mehrbettzimmern und hatte nur zwei Mal das Glück, dass niemand sonst mit im Raum war, aber man weiß eben nie, ob noch jemand kommt und hier im Camper wusste ich es: ich bin allein.

Das Alleinsein habe ich auch hier genossen, allerdings wäre es zwischendrin auch schön gewesen, jemanden dabei gehabt zu haben. Für die langen Fahrten, für die Abende (es wurde ja immer so schnell dunkel, dass ich ab halb sieben eigentlich nur noch im Camper saß und nicht immer Internet hatte und wenn doch, war noch keiner online, halb 7 abends ist ja erst halb 5 in der Früh in Deutschland) und auch zum Kosten teilen beim Benzin. Zum Mit-nach-Schildern-gucken oder Weg-vorlesen-während-der-Andere-fährt wäre auch eine Zweiperson nützlich gewesen. Aber wenn ich dann am einschlafen war oder am aufwachen und ich konnte selbst entscheiden, ob ich jetzt aufstehe oder nicht oder ob ich wirklich schon um 20h ins Bett gehe oder nicht und beim Ändern meiner Pläne – da war es gut allein zu sein. Als ich in Papamoa abends vom Duschen zurück zum Camper gelaufen bin, hatte ich kurz so etwas wie Heimweh, als ich alle zusammen am Tisch beim Essen sitzen sah. Keiner war allein im Wohnwagen – nur ich. So hat es sich zumindest angefühlt.

Zu meinen Campingplätzen: das Cosy Cottage in Rotorua war super! Heiße Quellen, Swimmingpool, Zugang zum See, Strom, Waschmaschinen und Trockner, wirklich sehr saubere Toiletten und Duschen, nette Rezeptionisten und eine super Lage. Leider (mit Strom) der teuerste Campingplatz für mich: 28NZD/Nacht. In Papamoa Beach zahlte ich, glaube ich, 24NZD/Nacht mit Strom und hatte auch sehr saubere Duschen und Toiletten, die Lage war auch sehr schön (direkt am Strand, siehe Sonnenaufgang). Das einzig Doofe war, dass ich dort nur zwei Nächte verbringen konnte, dort könnte man wunderbar Urlaub machen. Die Läden sind in der Nähe und der Strand wirklich direkt nebendran! Ein See ( wie z.B. der Waginger See 😉 ) kann natürlich nicht mit DEM Meer mithalten!
Der Campingplatz in Auckland war richtig doof zu finden, aber ansonsten ist es hier auch sauber. Ist eben nicht so besonders, aber gut. Kein Meer, keine heißen Quellen, aber ein Swimmingpool – für den es mir zu kalt ist.

Die Menschen hier waren alle sehr hilfsbereit. Ich habe sinnvolle Antworten bekommen, als ich nach dem Weg gefragt habe, ich wurde in Läden nett begrüßt und bedient, keiner war hier je unfreundlich zu mir. Und die Krönung hatte ich ja eh gleich zu Anfang mit Claire, die mich vor ihrem Haus übernachten ließ, mir abends zwei Cocktails spendierte, morgens Frühstück und dann bekam ich auch noch Internetzugang, durfte duschen und mir wurde angeboten, die zweite Nacht im Haus zu verbringen. Da war ich wirklich dankbar, denn als ich bei dem Campingplatz nicht bleiben konnte, war ich mal kurz etwas verzweifelt.

Was ich so gesehen habe: in Hamilton gibt es nichts zu sehen, deswegen bin ich am zweiten Tag mit Camper zu den Caves (Höhlen) aufgebrochen, die waren wirklich toll mit den Glühwürmchen, allerdings muss man vorher buchen, damit man sicher einen Platz bekommt. Auf dem Weg dorthin hielt ich ja noch in dem Kiwihaus, das ist nicht wirklich zu empfehlen, finde ich. Die Kiwis sind kaum zu sehen und es gab auch nur zwei, als ich da war. Dafür, dass sich das „KIWI“-Haus schimpft, sollten dort schon ein paar mehr zu sehen sein und vielleicht auch welche, die brüten oder sonst etwas in die Richtung. Sonst gab es dort eben nur Enten, Fische, Aale und eben Tiere, die ich auch überall anders sehen kann. Dann Hobbiton: ABSOLUT sehenswert, ehrlich! Teuer mit den 75NZD, aber sowas von niedlich, interessant und wunderschön! Den Maori-Stamm, den ich in Rotorua besucht habe, kann ich nicht direkt weiterempfehlen, weil ich mir mehr erhofft habe, allerdings habe ich ja auch keinen Vergleich zu anderen derartigen Shows. Volcanic Valley war sein Eintrittsgeld wert, allerdings würde ich die Bootsfahrt auch nicht mehr mitmachen, die ca. 35NZD kann man sich sparen. Man sieht dort zwei Geysire, aber letztendlich ist es eben doch nur Wasser, das aus der Erde spritzt und man kann diese Geysire überall in und um Rotorua sehen. Das Rotorua-Museum hat mir wirklich sehr gut gefallen, dadurch, dass es so abwechslungsreich war. Leider war dort wieder Einiges zu lesen, aber das kann man ja auch weglassen. Den Teil über das Badehaus fand ich auch nicht interessant, dafür aber die Skulpturen und die Gemälde. Was habe ich noch gemacht?! Achja, der Wildlife-Park in Rotorua. Der war ganz gut, sehr logisch aufgebaut (ein Weg, den man einfach durchläuft und dann hat man alles gesehen) und man durfte einen Tiger streicheln (durch ein Gitter und nach langer Wartezeit und sicherlich für diejenigen spannender, die noch nicht in Thailand waren, so wie ich), aber trotzdem war es dort wirklich schön. Man hatte den Eindruck, dass die Tiere gut behandelt und artgerecht gehalten werden, sowie genug Platz in ihren Gehegen haben.
Die Redwoods waren toll, weil man dort einmal kostenlos wandern durfte. Die Wege waren auch gut ausgeschildert und man hatte tolle Ausblicke, also definitiv einen Ausflug wert! Da bin ich mir bei White Island bei Whatakane nicht so sicher. Man fährt wirklich lang mit dem Boot, ist dann nicht so besonders lang auf der Insel und wenn man sich vorher nicht über Gesteinsarten etc. informiert hat und die englischen Bezeichnungen kennt, versteht man dort nur Bahnhhof – so wie ich. Es ist jetzt auch nicht so, dass es viel zu sehen gäbe, es dampft überall, es liegen mal gelbe Schwefel-Steine herum und es blubbert mal irgendein Schlamm, aber das habe ich alles schon im Volcaniy Valley in Waimangu gesehen, für weniger Geld und mit deutlich weniger Zeitwaufwand. Also ich denke schon, dass es etwas Besonderes ist, auf einem aktiven marinen Vulkan gewesen zu sein, aber ich finde es besonderer auf der Great Ocean Road oder im thailändischen Regenwald gewesen zu sein. Wenn sich jemand dafür interessiert und wie gesagt die englischen Begriffe lernt, ist das bestimmt ein guter Ausflugsziel. Für Leute wie mich eher nicht. Dadurch, dass ich nicht so viel Zeit in Neuseeland hatte, hat es mich eben doppelt geärgert, dass ich meine Zeit damit verbracht habe. Sogar einfach am Strand liegen hätte mir, nach aktuellem Befinden, mehr gebracht. Achja, hinfahren musste ich ja auch noch über eine Stunde, was Zeit und Nerven gekostet hat.
Nur 12km von Papamoa entfernt liegt der Mount Maunganui, von dem aus man einen wunderbaren Blick über die umliegenden Städte und das Meer mit seinen Stränden und Booten hat. Wirklich ein schöner Anblick und mit flotten Schritten innerhalb von 40 Minuten bezwungen. Es gibt dann auch einen alternativen Weg nach unten, von dem aus man nochmal andere Ansichten hat. Parken dort ist auch kostenlos (zumindest habe ich nichts bezahlt und keinen Strafzettel bekommen) und der Strand lädt dort ebenfalls zum Verweilen ein (wenn man es nicht so eilig hat wie ich).
Man sollte, wenn man in Neuseeland ist, auf jeden Fall einmal den Sonnenaufgang sehen, einfach nur, weil es der erste dieses Tages ist – auf der ganzen Welt. Das ist schon etwas Besonderes und wenn man am Meer ist und die Sonne auch noch am Meer aufgeht, sind das viele Gründe, die für ein früheres Aufstehen sprechen. Ganz besonders, wenn es gar nicht so früh sein muss: halb sieben bei mir.
Das Kauri Museum kann man sich sparen, da gibt es viele anderen Museen, die im Nachhinein doch interessanter klingen und sicherlich nicht so viele gruselige Puppen enthalten. Der Kingdom of Zion lohnt sich dahingegen schon. Mir hat die „normale“ Tour gereicht, es gibt dann noch eine mit Fütterung und eine mit streicheln, aber die kosten dann natürlich auch mehr. Man bekommt genügend Infos und man sieht viele Tiere, Fütterungen kann man auch immer in Zoos miterleben. Dieser Park liegt auch auf dem direkten Weg zum Cape Reinga (komplett im Norden der Nordinsel), das ich dieses Mal auch auslassen musste, man aber eigentlich sehen sollte. Man könnte also morgens in Auckland losfahren, unterwegs im Kingdom of Zion vorbeischauen (unbedingt vorher buchen, es gibt nur Touren, kein eigenes Umherwandern) und dann weiter hoch in den Norden fahren. Versteht sich von selbst, dass man sich für Tiere, im Besonderen Großkatzen, interessieren sollte. Bei meinem Namen, kann ich ja gar nicht anders: LÖwe tiGER.
Die Insel Rotoroa ist auch absolut einen Tagesausflug wert! Bucht einen Tag, an dem die Fähre erst um 17:15 zurückfährt und nicht schon um 15:45h, sonst habt ihr nicht genug Zeit alles zu sehen und trotzdem zu entspannen!
Mit vielen Besuchen habe ich „Gutes“ getan: Rotoroa, Tamaki, Kiwi-Haus, Kingdom of Zion, … Das sind nämlich alles Attraktionen, die sich (fast) nur von Touristen finanzieren (müssen), also hat man ein gutes Gefühl dort Geld zu lassen, finde ich.

Souvenirs: Im Volcanic Valley habe ich mir ja die Holzstatue gekauft, die mir immer noch unheimlich gut gefällt, eines meiner besten Souvenirs auf meiner Reise! Ansonsten war ich in Neuseeland eher sparsam mit Souvenirs: zwei Ringe und ein Paar Ohrringe aus Muscheln und ein T-Shirt. Ansonsten gab es noch eine neue Jeans (die 10000x besser sitzt, als die Notfall-Hose aus Surfer’s Paradise; ich würde sie sogar als meine neue Lieblingshose bezeichnen), ein weiteres T-Shirt, ein paar Socken und eine Weste. Aber Anziehsachen zählen doch nicht wirklich als Souvenir, oder?

Städte: Auckland ist schöner, als gedacht. Es gibt viele Läden, Museen, einen wirklichen botanischen Garten (nicht wie der Park in Brisbane) und den Hafen (der natürlich nicht mit dem in Sydney mithalten kann, aber trotzdem schön ist). Rotorua hat mir ganz besonders gefallen: ruhig, irgendwie abgeschieden und so viel zu machen, ganz in der Nähe! Die heißen Quellen überall sind auch interessant und eine gute Abwechselung und etwas, das ich aus Deutschland nicht kenne. Papamoa kann man nicht wirklich als Stadt bezeichnen, eher ein Ort, der aus Wohn- und Industriegebiet besteht, aber der Strand ist einfach toll! Und man bekommt das Nötigste. Dass dort viele Leute wohnen ist auch kein Wunder und die Industrie wegen der Anbindung ans Meer auch nicht. Napier hätte ich noch gerne gesehen, dort soll die Architektur ein interessanter Mix sein. In Wellington könnte man sicherlich auch ein paar interessant Tage verbringen. Aber das sind nur zwei der Gründe, warum ich nochmal kommen muss und auch die Nordinsel nicht komplett auslassen kann! Es ist hier einfach zu schön!

Alle sagen, dass die Südinsel nochmal schöner sein soll, aber ich habe die Nordinsel schon sehr in mein kleines Herz geschlossen. Mir war vom ersten Tag an klar, dass ich nochmal kommen muss. Neuseeland ist von der Natur her sehr speziell und trotzdem habe ich mich oft an unser schönes Allgäu erinnert gefühlt: hügelig, steile Kurven, schmale Straßen. Allerdings liegen hier andere Tiere am Straßenrand. Viele von diesen hühnerähnlichen Tierchen, aber auch etwas, das aussieht wie ein Marder. Soweit ich das beurteilen kann, habe ich aber kein Tier überfahren.

Das war also das Land der besonderen Bekanntschaften. Und ich bin mir sicher, dass ich zu Einigen (Katja ❤ ) den Kontakt ein Leben lang halten werde.

Also dann, tschüss, lieber Godzilla-Camper! Ich werde dich vermissen!

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Und bis bald, Neuseeland! Vielleicht dauert es ein bisschen, bis ich genug Geld habe, um wiederzukommen, aber ich komme wieder! Es ist einfach zu schön und zu besonders hier! Und die Camper-Variante hat mir auch super gefallen! Es gibt hier auch noch so viele Wanderwege, die ich noch gehen will, so viele Berge, die ich noch besteigen will und so viele schöne Landschaften, durch die ich fahren will! Bis bald!

PS: Ein Tip für Neuseeland-Reisende: es gibt überall kostenlose Broschüren für alle möglichen Attraktionen und bei den meisten sind Discount-Coupons dabei, die sich, gerade bei einer Familie oder mehreren Personen deutlich lohnen! Campingplätze sollte man schon im Voraus buchen, vor allem, wenn in Neuseeland Ferien sind!

FIJI ICH KOMME!!!

Planänderung zu „Ruhetag“

Ich war zwei Wochen lang ruhelos, da brauchte ich dringend eine Pause. Ich bin schon um kurz nach acht aufgewacht und habe Wäsche gewaschen (3NZD für die Waschmaschine und 3NZD für den Trockner) und dann angefangen meinen Camper leer zu räumen. Wollte ja ein Päckchen nach Hause schicken (wurden letztendlich 6,6kg mit Souvenirs, Kassenbons, Flyern und was man eben so als Andenken sammelt, Klamotten und Briefen) und hatte meinen Rucksack komplett leer geräumt und im Camper verteilt.

Auf jeden Fall war die Wäsche um kurz vor elf trocken und da war es mir zu stressig, den Camper umzubauen und zum Museum zu fahren. Kunst sehe ich noch genug auf meiner Reise und Tiere auch, deswegen bin ich auch später nicht in den Zoo gefahren. Ich hatte hier auch genug zu tun: Geschirr spülen,  Vorräte aussortieren und aufbrauchen, kochen, wieder abspülen, Päckchen wegbringen … bei der Post wurde ich übrigens Mal wieder von einem Inder bedient und seitdem mich der eine bei meinen Problemen mit der VISA Card so beschissen hat, bin ich etwas argwöhnisch gegenüber Indern, was mir natürlich leid tut – sind ja nicht alle Inder so drauf wie der aus Delhi. Als ich das Päckchen dorthin trug (waren 10 Minuten zu Fuß von meinem Campingplatz aus), dachte ich, dass es mindestens 8kg wiegen muss und auf den letzten Metern fühlte es sich an wie 100kg. Aber es waren dann „nur“ 6,6kg und für den langsamereren Economy Versand zahlte ich dann 125NZD, 78€. Das ist okay, immerhin habe ich von dem günstigen Thailand auch schon 65€ zahlen müssen und ich denke nicht, dass dieses Päckchen 6,6kg gewogen hat, eher weniger. Ich bin auf jeden Fall froh, dass das jetzt so geklappt hat und ich habe jetzt einfach mal nur Souvenirs, Klamotten und Flyer auf diesen Zettel geschrieben, den ich ausfüllen musste. Muscheln sind ja Souvenirs … Ich hoffe, es kommt an und es gibt keine Probleme. Natürlich habe ich auch wieder meine Fotos mitgeschickt, dieses Mal von Australien und Neuseeland, habe ja nach Australien nichts heimgeschickt.

Heute Morgen, als ich meine Vorräte aussortiert habe, habe ich meine Kartoffeln verschenkt und dafür drei Scheiben Brot bekommen. Sehr praktisch für mich, weil die Kartoffeln eh nicht geschmeckt haben und ich noch Brot zu meinen gekochten Eiern gebraucht habe. Leider haben die aber gar nicht geschmeckt, weil ich die mit meinen Bananen in der Kühlbox hatte und dann tatsächlich sogar die Eier etwas nach Banane geschmeckt haben. Zum Glück hatte ich noch meine Kellogs …

Ansonsten habe ich heute einfach in den Tag hineingelebt. Gleich nähe ich noch mein eines T-Shirt, das hat ein Loch am Ärmel, und mein einer Pulli ist beim Waschen nicht sauber geworden, da muss ich mit dem allseits bekannten rei in der Tube nachhelfen. Dann schreibe ich noch meinen „Rückblick Neuseeland“-Beitrag und dann wird noch einmal geschlafen und schon muss ich den Camper zurückgeben. Wirklich traurig … diese Zeit werde ich vermissen! Mehr im Rückblick.

RotorOa

… nicht zu verwechseln mit der Stadt RotorUa.

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Rotora ist eine Insel, die man nur mit der Fähre erreichen kann, was ich auch getan habe. Ich habe mir gestern Abend noch über das Internet das Ticket gekauft und das war auch gut so, weil die Fähre doch ziemlich voll war. Zur Fähre musste ich mit dem Camper fahren, was auch bedeutet, dass ich einen Parkplatz brauchte. Ich dachte, es gibt bestimmt irgendwo etwas kostenloses, aber das hat sich schnell als falsch herausgestellt. Ich hatte dann nur die Wahl zwischen 14NZD für die Zeit zwischen 6h und 22h. Ich brauchte den Parkplatz ja von 8h-18:30h, also falle ich in diese Zeit. Die normalen an der Straße kosten 2NZD pro Stunde und damit wäre ich auf jeden Fall teurer gekommen, also fuhr ich in das Parkhaus. Dort gab es Parkplätze für fünf Minuten, privat, privat, geschäftlich, privat, privat, privat … irgendwann kamen dann mal die öffentlichen, auf die ich mich dann stellen durfte:

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Bezahlen macht man kurz bevor man rausfährt an einem Automaten per Kreditkarte oder Münzen, aber 14NZD habe ich nicht in Münzen gehabt, also schon wieder Kreditkarte. Zum Glück funktioniert damit jetzt alles wunderbar.

Die Fähre fuhr dann um 8:55h mit zehn Minuten Verspätung los und um kurz nach 10h war ich auf „meiner“ Insel.

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Wir hatten eine super Sicht auf Auckand, bekamen wieder Delfine zu sehen, die Chinesen schliefen und die Vögel begleiteten unsere Fähre!

Auf der Insel angekommen, bekamen wir dann noch eine kurze Einführung, damit wir uns auf der Insel zurechtfinden. Hier wohnen nämlich Leute und eine Bitte war, die Grundstücke nicht zu betreten – logisch. Außerdem wurden die Wanderwege vorgestellt, darauf aufmerksam gemacht, dass es auch ein Museum gibt (nur ein Raum, aber sehr informativ und gut gemacht, mit kleinem Filmchen, den ich mir Mal bis zu Ende angeschaut habe). Dort erfuhr man dann, dass diese Insel dafür genutzt wurde, Alkoholiker vom Alkohol fernzuhalten, also praktisch als Entzugs-Insel. 2005 wurde die Entzugsklinik dann aber auf die Hauptinsel nach Auckland verlegt und kurz danach haben zwei Privatpersonen diese Insel erworben und seit ein paar Jahren für Touristen zugängig gemacht, eben mit Wanderwegen und dem Museum. Dazu gehören dann auch Toiletten und die Beschilderungen, also da steckt viel Planung dahinter. Diese Privatpersonen wollten vor allem die Natur hier erhalten und auch erweitern. Es wurden schon viele neue Bäume gepflanzt:

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und bald sollen hier auch Tiere ausgewildert werden, die im Moment im Zoo in Auckland sind. Natürlich werden nur einheimische Bäume gepflanzt und Tiere ausgesetzt, die hier auch überleben können. Ein paar Tiere gibt es hier auch schon:

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Haustiere sind aber verboten. Ich habe mir kurz vorgestellt, wie es wohl wäre, hier zu leben, aber ein Leben lang ohne Hund? – Ohne mich. Die zwei Frauen, die die Einführung gemacht haben, wohnen hier natürlich und die eine habe ich mit ihrem Mann am Strand getroffen und sie hat mir erzählt, dass sie erst seit November hier wohnen, dass sie eine Abwechslung gebraucht haben und ihr Mann sich sehr für Vögel interessiert, von denen es hier einige auf der Insel gibt und deswegen war das auch für ihn die perfekte Wahl. Für ein paar Jährchen könnte ich mir ein Leben auf einer Insel schon vorstellen, aber lieber noch „nur“ am Meer und am Festland, wo man alles erreichen kann, wenn man es braucht.

Hunde sind übrigens verboten, weil diese Insel pestfrei ist. Deswegen werden auch die Rucksäcke grob kontrolliert, ob du nicht eine Maus oder eine Ratte dabei hast, die theoretisch die Pest übertragen kann.

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Hunde könnten eine Maus gefressen haben und wenn die Natur ihren Lauf nimmt, könnten die Reste davon auf der Insel landen. Die Schuhe soll man auch davor am Hafen in Auckland oder auf der Fähre saubermachen, was ich natürlich auch getan habe, aber da die letzten Tage immer super Wetter war, waren meine Schuhe eigentlich nicht schmutzig und Pflanzensamen oder Ähnliches waren auch nicht mehr daran, darauf habe ich geachtet, will ja nicht das Ökosystem auf dieser Insel durcheinanderbringen.

Um halb elf wurden wir dann auf die Insel losgelassen. Mit mir startete nur ein Mann alleine und eine Schulklasse oder eine Feriengruppe. Aber beide habe ich nur einmal kurz gesehen, obwohl die Insel gar nicht so groß ist.

Ich begann mit dem Südweg und stoppte dann am Men’s Bay. Dort ging ich barfuß am Strand spazieren – wunderschön! Und sammelte nochmal ein paar Muscheln, die aber schon vom Wasser geschliffen wurden – wunderschön! Und dann saß ich noch ein bisschen dort und habe nur die Wellen beobachtet – wunderschön! Ich war komplett alleine dort:

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(extra ein „Ihhh-Füße Bild für Finn und Markus)

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Und deswegen kann man dann auch mal solche Bilder mit Selbstauslöser machen:

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Das mit der Insel war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können! Natürlich musste ich dafür wieder einmal früher aufstehen, aber ich hatte dort so viel Entspannung, wie ich nie von ein paar Stunden mehr Schlaf bekommen hätte!

Natürlich musste ich auch noch den nördlichen Teil sehen und machte dann nochmal am ganz nördlichen Ende eine Pause. Dieses Mal im Gras und mit einer Tafel Schokolade.

Dann machte ich mich auch schon auf den Rückweg, zum Maimai Bay, dem Maimai Aussichtspunkt und wieder zurück zum Abfahrtspunkt der Fähre. Dort kam ich um kurz vor 17h an und um 17:15h fuhr die Fähre ab – dieses Mal pünktlich. Auf dem Rückweg hatte ich Zeit, meinen Blog zu schreiben, denn wenn ich zurückkomme, will ich nur noch Nudeln kochen und essen, duschen und skypen und dann schlafen!

Von dieser Insel hatte man immer einen super Blick und deswegen gibt es hier mal die schönsten entstandenen Bilder:

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Dieser Tag hat sich definitiv gelohnt und dadurch, dass sich die Bewohner und die Eigentümer der Insel so für die Natur dort einsetzen, lohnt es sich doppelt, denn für jeden Besucher per Fähre bekommen sie 5NZD.

Das Einzige, das nervt, ist die Sache mit dem Parken, aber daran bin ich einfach nicht gewöhnt, dadurch, dass ich in Deutschland kaum Auto fahre. Und wenn man kein Auto fährt, muss man auch nicht parken und somit auch nicht für das Parken bezahlen.

PS: Die Wohnhäuser auf der Insel waren auch total schön, finde ich:

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Museum und Großkatzen

Heute war ein Tag mit viel Fahrerei und dementsprechend k.o. bin ich grad auch. Morgen schlafe ich aus, eigentlich wollte ich die Fähre nehmen und auf Rotoroa fahren, aber das müsste ich auch übermorgen noch machen können. Und dann schau ich das nach und die Fähre fährt nur noch morgen, dann erst wieder im November, warum auch immer. Also doch morgen nochmal los. Ist aber nur eine viertel Stunde Fahrt und die Fähre fährt um 8:45h, also fahre ich um 8h los. Brauche einen Parkplatz und verfahre mich ja in letzter Zeit so gern.

Für den Tag danach, also den Montag, steht bis jetzt eine kostenlose Führung in der Art Gallery in Auckland auf dem Programm, die beginnt erst um 11:30h! Wunderschön! Geht eine Stunde und dann fahre ich in den Zoo in Auckland (ist nur 10 Autominuten entfernt). Dort steht dann um 14:30h ein Wärter bei den Pinguinen und plaudert aus dem Nähkästchen. Das Gleiche gibt es dann um 15h nochmal bei den Tigern. Um halb sechs macht der Zoo zu, bis dahin sollte ich alles gesehen haben und/oder keine Lust mehr auf Laufen haben. Auf dem Rückweg wollte ich noch am Mount Eden halten und ein paar Fotos von Auckland am Abend knipsen. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf Auckland mit dem Skytower und allen Hochhäusern. Sieht bestimmt sehr schön aus bei Nacht und dann käme auch mein Stativ wieder zum Einsatz!

Meinen Camper muss ich am 29.4.13 zurückgeben, frühestens geht 9h und da werde ich dann auch möglichst da sein. Man weiß ja nie, ob noch irgendetwas ist und mein Flieger geht ja um 13h an diesem Tag. Auch wenn es nur ein kurzer Flug nach Fiji ist, ist er international und daher muss ich zwei Stunden vorher da sein und zum Flughafen kommen muss ich ja auch noch irgendwie!

Die Zeit in Neuseeland ist nur so verflogen! Ich habe nur noch zwei komplette Tage hier, dann gebe ich meinen Camper zurück und fliege nach Fiji! Hätte ich hier mehr Zeit gehabt, hätte ich mehr entspannen können, aber so wollte ich in der kurzen Zeit möglichst viel sehen und wenn man alleine ist, muss man eben alle Strecken selbst fahren und kann nicht (während der andere fährt) schon einmal Bilder aussortieren oder so. Ich hoffe, dass ich morgen auf Rotoroa Island dazu komme. Ich nehme auf jeden Fall meinen Laptop mit und auch den Ersatzakku und die Externe Festplatte. Ich wollte ja, wenn ich hier das Päckchen losschicke, auch wieder die Fotos mit heimschicken, als letzte Sicherung. Das sind aber 27GB von Australien und schon 20GB von Neuseeland, da muss noch was weg! Hatte ja noch fast keine Zeit auszusortieren! Oder dann keine Lust, weil ich ja auch mal entspannen muss! Ich bin gerade wirklich komplett geschafft, richtig kaputt und könnte gut morgen schon den Kunstgallerie/Zoo/Mt Eden-Tag gebrauchen, aber es geht eben nicht immer alles nach meiner Schnauze und wenn ich mir Rotoroa einbilde, muss ich eben nach den Zeiten der Fähre gehen. Die Fahrt habe ich jetzt auch schon gebucht und bezahlt, weil es hieß, dass die auch ausgebucht sein kann.

So, jetzt aber zum heutigen Tag:

Asiatisch/Australisch pünktlich ging es los: 7:10h. Verwirrend war erst einmal, dass der State Highway, auf den ich fahren wollte, Motorway hieß. Vorsichtshalber habe ich mal in einer Tankstelle nachgefragt, man will ja nicht kilometerweit in die falsche Richtung fahren. Ich habe ja einen Zeitplan heute, weil beim Kingdom of Zion (Großkatzenpark) kann man nur mit Tour rein und meine beginnt um 12:30h und man soll eine viertel Stunde eher da sein. Davor wollte ich ja noch in das Kauri Museum, also habe ich mich etwas „beeilt“ und nicht weiter verfahren und war deswegen pünktlich um 9h im Kauri Museum. Da es erst um 9h aufmacht, war ich die erste (20NZD Eintritt für Studenten minus 10% Discountvoucher → 18NZD) und das Museum war echt merkwürdig! Überall menschliche Puppen. Nicht so mein Fall.

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Aber das ganze Dorf war sehr sehr seltsam. Es besteht nur aus dem Museum und einigen Gebäuden außenrum (Post, Schule, Kirche), die auch alle mit diesen gruseligen Figuren ausgestattet sind. Kam mir alles eher vor wie in einer Geisterbahn, als in einem Museum. Ein Café gab es da auch noch, aber natürlich ohne Einheimische, denn hier wohnt ja keiner. Also das Café dort gibt es nur für die Touristen. Wie gesagt: echt gruslig. Am Coolsten war noch das Bernstein-Zimmer:

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Die Fahrt zum Kingdom of Zion war dann extrem kurvig, erinnert hier sowieso vieles an unser schönes Allgäu, aber mit diesen Kurven kann unser Allgäu nicht mithalten (zum Glück). Man dürfte 100km/h fahren auf dieser Strecke, aber ich bin auf dieser Strecke nicht über 65km/h gekommen. Nicht nur wegen den Kurven, sondern auch wegen den Steigungen, die mein Camper nicht so leicht schultern kann. Ich muss teilweise in den zweiten Gang zurückschalten, um nicht auf dem Berg stehen zu bleiben – und so steil wäre der eigentlich gar nicht!

Ich war dann pünktlichst dort (11:45h, auf 12:30h war die Führung gebucht und man sollte 15 Minuten früher da sein). Also hatte ich schon einmal Zeit, ein bisschen meinen Blog zu schreiben, aber da dann schon alle zum Eingang gegangen sind, bin ich auch mit und wir warteten dann innen.

Unsere Führerin hieß Emma

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(wenn ich das richtig verstanden habe) und sie kann sehr laut sprechen. Also wenn sie jemand nicht verstanden hat, dann muss er taub sein. Sie gab uns allerlei nützliche Infos:

Ein schwarzer Leopard entsteht,

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wenn beide Elternteile Rr sind und das r weitergeben (für meine Steffi und Julia, die auch Bio-LK hatten 🙂 ). Sie können 3m aus dem Stand hoch springen, deswegen haben diese Großkatzen als Einzige einen auch von oben geschlossenen Käfig. Man sieht hier gut das Leopardenmuster:

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Löwen hatten sie auch einige. Diese hier zählen als weiße Löwen (kamen mir nicht so weiß vor):

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und das hier ist ein Mischling:

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Zum Vergleich nochmal „richtige“ Löwen:

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Die züchtet man mit Absicht, weil die weiße Form anfälliger für Krankheiten und Ähnliches ist und durch die Kreuzung mit „gelben“ Löwen werde die Mischformen wieder kräftiger und die Vererbungsrate ist 50:50, wenn man sie mit einem weiteren Mischling kreuzt. Sowieso bemühen sich die Zoos und Tierparks weltweit darum, gut durchzumischen, um Inzucht zu vermeiden. Durch Inzucht können Schwächen nicht aussortiert werden, sondern werden an jede Generation weitergegeben. Nehmen wir an, weiße Löwen haben ein Herzproblem. Züchtet man dann immer nur mit den Herzproblem-Löwen weiter, bleibt dieses Herzproblem bestehen. Kreuzt man einmal mit einem gelben Löwen, kann es sein, dass der Mischlöwe kein Herzproblem hat, aber das weiße Gen in sich trägt und eben bei Paarung mit einem anderen Mischling können dann wieder weiße Löwen entstehen – gesunde oder gesündere.

Genug Bio für heute. Richtig cool war noch der Löwe, nach dem der Löwe Aslan in Narnia entworfen wurde.

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Ich finde wirklich, dass man sieht, dass die Gesichtszüge übernommen wurden und auch sein Brüllen wurde im Film verwendet. Ich finde auch, dass sein Blick gütiger und sanfter ist, als bei den anderen Löwen, aber das kann auch Einbildung sein. Dieser Löwe heißt übrigens Zion, nach ihm ist dieser Park benannt, weil er der erste Löwe hier war. Der Park ist hier besonders bekannt, weil hier eine Reality-Show über den Lion Man (Löwenmann) gedreht wurde. Dieser Löwenmann ist inzwischen kaum noch hier, weil seit einigen Jahren in Neuseeland ein neues Gesetz gilt, dass es Menschen verbietet Großkatzen zu streicheln oder generell anzufassen. Und genau das macht der Löwenmann sehr gerne und deswegen wohnt er in Südafrika, wo man das noch darf, und schaut nur ab und zu Mal vorbei. Heute war er nicht da. Man merkte vor allem zwei Tigerdamen an, dass sie die Aufmerksamkeit vermissen: eigentlich leben Tigerdamen nicht zusammen, aber so haben sie zumindest noch ein bisschen Gesellschaft. Die beiden sind auch Schwestern und unsere Führerin meinte, sie benehmen sich auch wie solche, also es gibt auch Mal Streit. Dann brüllen sie sich an und irgendwann steigt der ganze Park mit ein – meistens nachts. „Dann tratscht der Zoo“, sagte Emma.

Cool war auch, dass uns deutlich gesagt wurde, dass es gut ist, dass wir hier sind, weil dadurch dieser Park finanziert wird – sie bekommen keinerlei staatliche Förderung. Hier arbeiten hauptsächlich Frauen und nur wenige Männer, das ist auch gut so, weil grad die männlichen Großkatzen sich lieber von einer Frau „bedienen“ lassen. Emma meinte nämlich auch, dass für Großkatzen das Gleiche gilt, wie für Hauskatzen: Sie haben Bedienstete – die Menschen.

Im Zoo waren viele Geschwisterpärchen. Eines gleich zu Beginn:

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Das sind Bruder und Schwester – Löwen. Er wurde vor Kurzem am Auge operiert (es musste entfernt werden) und weil er ständig daran herumgekratzt hat, hat es sich entzündet. Damit ihm jetzt nicht mehr so langweilig ist und er weniger Depressionen vom allein-sein hat, wurde er wieder zu seiner Schwester gesteckt. Die beiden haben sich vier Jahre lang nicht gesehen und trotzdem wieder erkannt. Die Löwen-Brüder, die zusammen in einem Käfig sind, müssen natürlich herausfinden, wer der dominantere ist. Das eine Bruderpärchen hat das geregelt: der Eine frisst vor dem Anderen. Bei dem anderen Pärchen glauben beide, dass sie der Dominante sind und deswegen können sie zur gleichen Zeit Futter in unterschiedlichen Ecken bekommen. Der ruhigste Löwe war einmal zusammen mit einem dominanten Weibchen, das sich, ganz natur-untypisch, zuerst am Futter bedient hat und der Löwe – noch natur-untypischer, ließ sie gewähren.

Schade war, dass man immer den Zaun im Weg hatte, also man konnte keine wirklich perfekt schönen Fotos machen, aber die Infos waren ja auch super interessant und der ein oder andere Schuss ist mir dann doch geglückt. Zum Beobachten sind diese Tiere auch höchst spannend: die Bewegungen so anmutig und die Blicke so tief. Wunderschön!

Geparden haben wir auch welche ansehen dürfen, nachdem wir einen kleinen Umweg gelaufen sind, um eine weiße Tigerdame nicht zu sehr mit unseren Regenschirmen, Kameras und dem Rollstuhl des einen Mädchens zu stressen. Sie lief schon ganz aufgeregt ganz hinten in ihrem Gehege herum.

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Natürlich sind das die schnellsten Tiere der Welt, nach drei Minuten müssen sie aber stehen bleiben, um wieder abzukühlen.

Eine interessante Info war dann noch, dass die Löwenmännchen zuerst fressen, dann die Löwendamen und dann erst die Jungen. Warum? Weil es nichts bringt, wenn die Jungen einmal zu fressen hatten und dafür danach nicht mehr, weil die Löwinnen zu schwach zum Jagen sind. Dieses Konzept funktioniert offensichtlich.

Eine traurige Info gab es auch: in 2020 gibt es nach Hochrechnungen keine freilebenden Tiger mehr, weil sie wegen ihren Zähnen und ihrem Fell gejagt werden. Hauptsächlich aber immer noch wegen ihren Knochen (die eigentlich genau wie die menschlichen sind). Chinesen benötigen sie für Medizin und alte Bräuche. Dagegen kann man auch nicht viel machen, außer versuchen, die nächste Generation davon zu überzeugen, dass diese Medizin nichts bringt und Tiger am Leben gelassen werden müssen.

Emma hat uns noch so viel mehr erzählt, aber das kann man sich unmöglich alles merken. Ich hoffe, das war das Wichtigste. Witzig war noch, als sie uns davor warnte, dass uns die Löwen markieren könnten, als ihr Eigentum sozusagen. Ein Mann hätte diese Woche wohl schon eine ordentliche Portion in den Mund abbekommen. Es riecht zwar anfangs noch nicht so stark, eher angenehm, aber Urin fängt immer irgendwann an zu stinken – und dann penetrant. Einige Markierungs-Versuche durften wir auch mit ansehen, wirklich unfair: bis zu drei Meter weit, ziemlich schnell und die Löwen drehen sich sogar noch ein Stück, wenn sie sehen, dass du dich wegbewegst! Außerdem stehst du unter größtem Risiko nochmal angepinkelt zu werden, wenn du schon einmal angepinkelt wurdest, weil die anderen Löwen und Tiger dich dann als IHR Eigentum markieren wollen.

Der Rückweg nach Auckland hat sich dann ewig gezogen. Die letzte Stunde war auch nur noch zähfließender Verkehr – mein Campingplatz ist leider auf der anderen Seite von Auckland gelegen. Um 12:30h hat ja die Führung angefangen, die ging 1,5 Stunden und um 17h war ich dann am Campingplatz. Heute gabs Kartoffeln, eigentlich Bratkartoffeln, aber sowohl die Kartoffeln, als auch die Pfanne haben das verhindert. Dann gibts eben morgen Nudeln. Sind ja eh nur noch zwei Abende! Hilfe!

Jetzt aber ins Bett – ich bin todmüde.

PS: Weiße Tiger (ich hoffe das ist jetzt der weiße Tiger und keine weiße Löwin…?!) durften wir auch bestaunen! Ebenso wie sibirische Tiger (bei ihnen sieht man deutlich die schwarzen Streifen). Richtige weiße Tiger überleben in der Natur übrigens nicht lange, weil sie sich ja nicht tarnen können und deswegen schwer Beute machen. Außerdem können sie sich auch vor dem Raubtier Mensch schlechter verstecken.

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