So, jetzt hatte ich lange genug Pause und kann endlich die restlichen Beiträge verfassen und meinen Blog dann erst einmal einfrieren.
New York ist schon eine gefühlte Ewigkeit her, andererseits fühlt es sich an wie gestern.
Durch die öffentlichen Verkehrsmittel findet man sich in New York sehr gut zurecht. Man findet fast immer eine U-Bahn-Station mit deren Hilfe man sich wieder orientieren kann. Genau diese U-Bahnen verhelfen aber auch oft dazu, dass man sich verirrt. Die Haltestelle 50. Straße ist nicht bei jeder Linie die gleiche, aber da kommt man dahinter – nach ein paar Tagen.
Mit meinem Hostel hatte ich auch wirklich Glück: einen Block vom Central Park entfernt, einen Block von dem nächst größeren Supermarkt, in dem ich alles gefunden habe, was ich gesucht habe, und ebenfalls einen Block entfernt von einer Haltestelle der roten Linie, mit der man zu allen wichtigen Dreh- und Angelpunkten kommen kann. Steigt man eine Station später nochmal in einen Express-Zug um, ist man innerhalb weniger Minuten in Brooklyn. Mein Hostel war sauber (Bäder und Küche wurden mehrmals täglich geputzt), mein Zimmer mit den zwölf Betten nicht zu voll gestellt und die Schließfächer waren so groß, dass ich sogar meinen kleinen Rucksack hineinstellen konnte. Ich hatte immer ein oberes Bett, aber da die Betten auch kaum gequietscht haben und ich dank der Schließfächer sogar eine kleine Ablage hatte, störte mich das Klettern gar nicht. Es wird nochmal einen extra Beitrag über das perfekte Hostel geben und Einiges, was ich hier gesehen habe, fließt darin mit ein.
Manhattan ist nicht überall gleich, aber meistens sauber (außer Chinatown) und schön. Allerdings hat mich Brooklyn mit den Graffitis an den Wänden und den öffentlichen Kunstausstellungen mehr eingenommen. Das ist etwas, das ich in den deutschen Städten, in denen ich bis jetzt war, vermisse. Aber ich denke, wenn ich Mal nach Berlin komme, werde ich fündig. In der Bronx war ich nur zum Yankee Spiel und habe ansonsten nicht wirklich etwas gesehen. Soweit ich weiß, wohnen dort mehr Afro-Amerikaner oder deren Nachfahren, die auch noch deutlich anders auf Blondinen reagieren (zum Beispiel: „Magst du Schokolade?“). Also lieber nicht alleine rumrennen. Nicht, dass sie etwas machen würden oder ich befürchte, dass sie etwas machen könnten – einfach nur, für das sichere Gefühl im Bauch. Queens habe ich gar nicht gesehen, dort gibt es aber auch nichts zu sehen. Staten Island habe ich auch ausgelassen, obwohl es dort einige interessante Museen gegeben hätte, aber das war dann zu viel Zeitaufwand.
Museen gibt es hier so viele, wie sonst nirgendwo auf meiner Reise. Es ist für jeden etwas dabei, wirklich für jede erdenkliche Interessensrichtung kann man hier etwas finden. Die meisten befinden sich in Manhattan, also kann man sich, wenn man in einer Gruppe reist, auch gut aufteilen und jeder geht in das Museum, in das er gerne möchte.
Ich bin ja der totale Museumsgänger. Ich hasse es nur, in Museen zu lesen. Schilder mit wichtigen Infos werden dann konsequent ignoriert, außer es gibt ein Bild, eine Skulptur oder sonst etwas, das ich unbedingt verstehen möchte und nur durch lesen verstehen kann. Dadurch, dass ich mich eben für so viele Museen interessiere, lohnte sich für mich der New York Pass, mit dem man nicht nur zu Museen kostenlosen Eintritt hat, sondern z.B. auch bei macy’s 10% bekommt, (nicht bis ganz oben) auf das Empire State Building darf und an unterschiedlichen Stadtführungen kann man auch noch teilnehmen. Diesen Pass gibt es für unterschiedlich lange Zeiträume (1, 2, 3, 5 und 7 Tage). Ich entschied mich von Deutschland aus schon für den 7-Tage-Pass. Diesen Pass kann man ohne Probleme auch vor Ort kaufen, kann sich also spontan entscheiden, ob man vielleicht doch nur drei Tage von einer Attraktion zur nächsten rennen will oder ob man sich das wirklich sieben Tage antun will. Im Schnitt kostet ein Museum/eine Attraktion für einen Erwachsenen 20-30USD. Dann kann man ganz gut ausrechnen, ob sich der Pass lohnt oder nicht. Letztendlich hätte mir der 5-Tage-Pass gereicht. Ich kam in New York an und am Tag danach traf ich mich mit Anna und Alex und freute mich natürlich über bekannte Gesichter und wollte deswegen auch Zeit mit ihnen verbringen. Nach meiner 3-Tages-Tour zu den Niagara-Fällen hatte ich aber nur noch fünf Tage Zeit, um meinen 7-Tage-Pass zu nutzen. Hätte ich ihn also erst vor Ort gekauft, hätte ich mir ein paar Euro sparen können. Dass man nicht anstehen muss, stimmte dafür nicht so ganz. Beim Top of the Rock durfte ich bei einer Schlange schneller vorbei, stand dann aber in zwei anderen mit allen anderen an. Bei Madame Tussauds das Gleiche: eine Schlange überspringen (wobei zu der Tageszeit gar keiner anstand) und dann ganz normal warten. Also von demher braucht man sich nicht einreden, dass man so viel Zeit spart.
Der Ausflug zu den Niagara Fällen hat mich unheimlich viele Nerven gekostet. Ich kam einfach zu diesem Zeitpunkt meiner Reise nicht mehr mit Asiaten klar. Deren Mentalität, das Gequatsche die ganze Zeit, … das ging mir wirklich ohne Ende auf die Nerven. Es war alles nicht so gut organisiert, wie ich das bisher von anderen Touren gewöhnt war und der Guide war auch alles andere als kompetent, fand ich. Durchsetzen konnte er sich auch gar nicht bei den Indern und wie er redet … wie er redet?!!!!!!!!! Da bin ich wirklich mehrmas durchgedreht. Das kann ich mir einfach keine fünf Minuten anhören, aber ich MUSSTE es mir ganze drei Tage anhören. Ich war sowas von froh, wieder aus diesem Bus herauszukommen!
Die Niagara Fälle haben das aber wieder aufgewogen. Also man muss sie schon Mal sehen. Man muss da keine Stunden bleiben und man muss sie auch nicht unbedingt nachts beleuchtet sehen, finde ich, aber sie sind auf jeden Fall sehenswert. Ich weiß aber auch, dass ich da nicht nochmal hin muss. Dadurch, dass man am oberen Ende der Fälle steht, wirken sie deutlich kleiner, wie man es erwarten würde. Fährt man dann mit der Maid of the Mist, sind sie schon deutlich imposanter.
Das Glasmuseum, das wir uns unterwegs noch angesehen haben, konnte mich dafür kein Stück beeindrucken, sowas gibts im Bayrischen Wald auch – stimmt’s Marianne? Das Air and Space Museum in Washington wäre auch wirklich das letzte Museum gewesen, das ich mir dort ausgesucht hätte. Dafür interessiere ich mich wirklich so ganz und gar nicht, kein Stück, nicht Mal ein Stückchen. Hier war ich froh, dass wir immer nur so kurz Zeit hatten. Das Weiße Haus und der Congress Hill sind natürlich auch sehenswert, aber da braucht man auch wirklich nicht mehr als fünf Minuten – zusammen.
Diese Tour habe ich übrigens bei L&L Tours gebucht. Zwar auch über das Reisebüro in Deutschland, aber das war eben der Name der Organisation. Wissen solltet ihr, dass wirklich jeder Mitarbeiter chinesisch spricht und die Mitarbeiter das auch untereinander ausschießlich machen. Es ist typisch asiatisch unorganisiert und Asiaten haben eben auch eine ganz eigenwillige Art englisch zu sprechen. Englisch zu sprechen. Ok? Eine ganz eigenwillige Art, ok, ganz eigenwillig. Das ist nicht für jeden etwas und für mich, außerhalb Asiens, auch sehr schwer zu ertragen.
Als Fazit in Kurzform: Hostelling International (kurz „HI“) super, New York Pass lohnt sich für Museen-Süchtlinge wie mich auf jeden Fall (aber erst vor Ort kaufen, wenn man genau weiß, wie lange man Zeit hat; mit dem Voucher musste ich auch erst in das Büro, also hätte ich dort auch direkt den Pass kaufen können), Niagara Fälle sind immer noch sehenswert, Washington verdient mehr als einen Stop am Weißen Haus und mein liebster Stadtteil ist ohne Zweifel Brooklyn.
Ich muss definitiv nochmal nach Washington: wirklich niedlich, unendlich viele INTERESSANTE Museen und viel Grün.
Philadelphia hat sicherlich auch mehr zu bieten als die Liberty Bell und die Independence Hall.
Und in New York, ja in New York, gibt es immer was zu sehen. Die Museen haben ständig neue Ausstellungen, es eröffnen neue Attraktionen und es werden ständig neue Gebäude gebaut oder alte renoviert. Das Stadtbild verändert sich ständig und trotzdem erkennt man es immer als „New York“. Wenn es sich ergibt, dass zum Beispiel ein Flug dort zwischenlandet, würde ich dort durchaus nochmal eine Woche bleiben, aber es ist jetzt erst einmal keines meiner zukünftigen Ziele.