Ich lebe noch!

Ja, ich bin schon längst unterwegs.

Ja, ich habe viel zu erzählen.

Ja, richtig, ich habe keine Zeit.

Zu zweit reisen ist wirklich etwas komplett anderes. Allein reisen bedeutet, abends allein zu sein. Nicht einsam, sondern allein. Zeit für sich. Das ist nicht so, wenn man zu zweit reist. Vor allem nicht, mit dem Freund. Da wird ja sogar noch im Bett gekuschelt, wo man zu einer Freundin „gute Nacht“ sagt und dann wars das – dann hätte man noch Zeit für ein paar Zeilen Blog schreiben.

Wir haben eine richtig gute Zeit! Mein Freund steht ja gar nicht auf fliegen – hat sich aber super geschlagen! Bangkok hat ihm nicht gefallen, genauso wie mir (bei meiner Reise 2014 und auch dieses Mal). Ich war mir nicht sicher, ob es 2014 vielleicht „nur“ daran lag, dass Bangkok mein erster Stop war. Alles neu, weg von daheim, neuer Kontinent etc. Aber es ist wirklich die Stadt selbst. Klar, gibt hier ein paar nette Tempel und eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön … aber es stinkt. Das Wasser ist super dreckig und wenn du einen Spritzer abbekommst, fragst du  dich: wessen Pisse hab ich im Gesicht? Also es ist nicht wirklich erholsam. Und zu viele Menschen, zu viel Verkehr, zu laut, zu unruhig.

Dann kamen wir nach Chiang Mai. Und er liebt es. Genau wie ich. Vielleicht wohnen wir doch eines Tages hier … für ein paar Monate …

Chiang Mai ist auch noch wuselig, aber anders. Du kennst dich in deinem Viertel einigermaßen aus. Und die Leute sind entspannter, lächeln mehr. Und es gibt hier so viel zu tun! Mountainbiking, Wildwasserrafting, … wirklich unser Paradies! Und natürlich alles zu besonders guten Preisen… place to be for adrenalin junkies! Like us…

Hier ist er dann auch voll im Reisen angekommen und aufgegangen – genau wie ich es wollte! Ihm taugt es, ständig Neues zu sehen und zu erleben und er genießt es, dass er einfach in meinem Strom mitschwimmen kann. Ich suche aus, wohin wir gehen, was wir machen und wie lang und wann und warum – und ihm passt das so! Genauso wollte ich das! Hat er dann mal einen Wunsch, bekommt er den natürlich erfüllt…

Was genau überall auf dem Plan stand und die ganzen Fotos dazu, gibt es an einem anderen Tag. Ich will euch nur kurz auf den aktuellen Stand bringen! Besseres Internet wäre dafür auch nützlich… reicht hier gerade so für whatsapp…

Von Chiang Mai ging es mit dem Flieger nach Bangkok, mit dem Bus ans Meer, mit dem Katamaran auf die Insel Koh Tao und mit einem Boot auf unsere Insel Koh Nangyuan. Hier machen wir seit einigen Tagen Tauchkurse. Denn wenn ich etwas lerne, dann will ich perfekt drin sein. Der Anfängerkurs (viel Theorie mit schriftlichem Test und vier Tauchgängen mit praktischen Übungen) ist schon hinter uns gebracht. Und der Erweiterungskurs auch fast vorbei. Es fehlt nur noch ein Nacht-tauchgang. Aber auch zum Tauchen gibt es mal einen extra Beitrag… kann ja sein, dass das den ein oder anderen nicht interessiert und dann lässt man den Beitrag einfach aus 😉

Ich bilde mich auch in Sachen ortsunabhängiges Arbeiten weiter. Ideen formen sich und ein neuer Blog wird entstehen. Dieses Mal so richtig geplant mit den Ad-ons, die man so braucht und den ganzen Regeln, wie man am besten einen Blogbeitrag schreiben sollte, Follower erhält etc. Die Schreiberei liebe ich einfach, davon will ich nicht abrücken – das soll Teil meines Lebens bleiben. Aber vielleicht etwas strukturierter als das hier der Fall ist. Ich schreibe einfach drauf los. Schreibe alles nieder, was mir so in den Kopf kommt und denke nur halb darüber nach, ob das in der Reihenfolge Sinn gibt und ob ihr das überhaupt lesen wollt – sorry 😉

Falls ihr schon ein paar Fotos sehen wollt, lade ich euch herzlich ein auf unserer Facebookseite vorbeizuschauen! Ein paar Fotos hochladen geht da eben einfach schneller und unkomplizierter… Übrigens ist der Name sehr wohl überlegt… vielleicht hat ja jemand eine Idee inwiefern … 🙂

Koh Nangyuan ist wirklich „unsere“ Insel. Die meisten Leute bleiben hier nur eine Nacht und deswegen gehören wir hier schon fast zum Inventar. Die Thailänder sind leider nicht so gesprächig hier, wenn es um die englische Sprache geht. Hier arbeiten zu viele Tauchlehrer etc., die englisch sprechen und deswegen kommen sie etwas darum herum, richtig englisch zu lernen.
Die Tauchlehrer sind leider auch oft zu faul Thai zu lernen – das finde ich echt schade. Wenn ich mehrere Jahre, teilweise sogar Jahrzehnte, in einem Land lebe und arbeite, lerne ich doch die Sprache – oder nicht? Klar, Thai ist schwer. Aber sicherlich machbar.

Zum Abschluss hier noch unser Blick vom Balkon unserer Hütte, in der wir hier auf Koh Nangyuan wohnen. Wunderschön. Jeden Tag!

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Diese vielen Menschen sind übrigens nur Tages-Touristen. Sie kommen mit Booten ab 9:30h und sind alle verschwunden, wenn es Richtung 16h geht. Und wir sind ja eh unter Wasser zum Tauchen oder in der Tauchschule zum Büffeln… also perfekt!

Alcatraz – definitiv mehr als ein Gefängnis!

Kurz vor 8h wachte ich dann schon wieder auf, aß die letzten zwei Stück Pizza von Samstag Abend und skypte Mal wieder. Das ist einfach die beste Zeit dafür. Um 9h war ich mit Sindy vorm Hostel verabredet, damit wir zusammen zum Büro gehen, bei dem wir unsere Hop-on Hop-off Bustickets bestellt hatten. Ich musste dorthin, weil es ein Problem mit meinem Alcatraz-Ticket gab, das bei dem Hop-on Hop-off Ticket dabei war. Man muss vorher das Datum und eine Zeit festlegen, aber bei mir war das noch zu früh, also schrieb ich während meiner Reise sicherlich fünf Mails, um ein Datum auszumachen, bekam aber keine Bestätigungsmail. Ich ging also davon aus, dass ich nichts gebucht hatte und ließ am Vorabend dort anrufen. Es hieß dann plötzlich, dass ich auf gestern gebucht gewesen wäre, ich aber einfach heute um 10h vorbeikommen sollte, damit wir das besprechen. „Vorbeikommen“ bedeutet 30 Minuten laufen: bergauf, bergab. Steile Berge. San Franciscos Berge.

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Wer schon einmal hier war, weiß, was ich meine. Wir machten unterwegs einige Fotos, auch von dieser kleinen Notre Dame:

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Zum Glück fanden wir das Büro dann ohne Probleme und ich bekam ohne größeren Aufstand mein Alcatraz Ticket für heute. Das Busticket galt dann auch 76 Stunden, anstatt der angekündigten 48. Da hat man auch nichts dagegen, ich kann es nur leider nur noch heute nutzen, weil mein Bus morgen schon um 10:30h losfährt.

Meine Fähre nach Alcatraz fährt auf jeden Fall um 15:50h ab und man soll eine halbe Stunde vorher dort sein, damit die Fähre definitiv nicht ohne dich abfährt.

Wir nahmen dann gleich Mal die erste Bustour: lila.

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Diese führt zur Golden Gate Bridge, die muss ich unbedingt noch sehen, bevor ich hier verschwinde. Kann ja nicht sein, dass man in SF ist und diese Brücke nicht sieht! Wir wurden dann gefragt, wer vor der Brücke aussteigen und sie laufen will und ich wollte dort ja auf jeden Fall Fotos machen. Sindy war nicht ganz so begeistert: schon wieder laufen?! Aber das muss sein. Ist immerhin Attraktion Nummer 1! Unsere Busfahrerin, übrigens eine echte Labertasche, verriet uns erst danach, dass es einen extra Foto-Stop gibt. Trotzdem waren wir beide letztendlich froh, mehr Zeit für die Fotos zu haben und nicht alle das gleiche Bild von der Brücke, wie alle anderen auch, zu haben.

Diese berühmte Brücke war deutlich kleiner, als ich sie erwartet hätte, dafür aber umso beeindruckender. Ein bisschen wie das Taj Mahal, bei dem ich dachte: das hab ich schon so oft gesehen, das kann mich nicht mehr beeindrucken. Natürlich gibt es hier, wie auch beim Taj Mahal, wieder ein Tierchen-Beweisfoto für Lukas:

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Und weil wir Zeit hatten, machten Sindy und ich ein paar Fotos mit Selbstauslöser:

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Denn als wir uns von einem netten Herren fotografieren ließen, der auch eine Canon hatte und deswegen meinte, er kenne sich aus (er fotografiert mit Automatik), passierte das hier:

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Sindy kann das eindeutig besser:

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Und ich habe sie auch eindeutig besser erwischt, immerhin schneide ich sie nicht einfach halb ab:

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Erkennt denn jemand, was wir hier versuchen darzustellen?

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Joa, das soll ein Herz sein. Wir haben uns Mühe gegeben… 🙂

Während wir über diese berühmte Brücke liefen, fiel uns nicht nur der wunderbare Blick auf San Francisco

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und einige Kleinigkeiten auf,

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sondern vor allem auch der viele Verkehr! Echt Wahnsinn, wie viele Autos hier auf den sechs Spuren an uns vorbeirasen! Fahrradfahrer gibt es auch, die teilen sich aber den Gehweg mit uns. Auf dieser Straße kann man unmöglich fahren!

Unsere Busfahrerin erzählte uns, neben viiiiiiieeeeeelem anderen, dass es in Sausalito 5°C wärmer ist, als in SF und tatsächlich spürten wir das, während wir über die Brücke liefen. Es war plötzlich wärmer. Am anderen Ende der Brücke konnten wir dann in den nächsten Bus einsteigen, das ist ja der Sinn des Hop-on Hop-off. Die Mitfahrer nutzten den 15-minütigen Stop, um Fotos zu machen. Eben genau alle das gleiche und als dann wieder alle an Bord waren, fuhren wir mit unserem Busfahrer, dieses Mal männlich und eine kleinere Labertasche, weiter.

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Sausalito ist wirklich ein sehr schönes Fleckchen, weswegen hier einige wohnen wollen, weswegen, oh Wunder, nicht nur die Wohnungen sehr teuer sind, sondern praktisch alles, was man hier kauft, auch das Essen. Trotzdem leerte sich unser Bus hier deutlich, es war auch Mittagessenszeit. Auf dem Rückweg hielten wir noch auf einem Hügel, von dem man diesen Blick auf die Golden Gate Bridge hatte:

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Wirklich ein schönes Teil! Und zum Glück wurde es nicht schwarz-gelb-gestreift gestrichen, wie ursprünglich Mal geplant. Die Tour endete dann ziemlich genau nach 1,5 Stunden Fahrerei (wir unterbrachen ja für eine Stunde, um über die Brücke zu laufen) und somit war es schon 12:30h, als wir zurück am Büro ankamen. Um 15:50h musste ich nach Alcatraz, eine halbe Stunde vorher da sei und ca. 20 Minuten zum Pier 33 laufen. Die rote Tour dauert nochmal 1,5 Stunden und wir hatten eigentlich überlegt nochmal zum Asiaten (welchem auch immer) zu gehen, aber dazu hätten wir nur eine halbe Stunde Zeit, damit ich pünktlich zurückkomme. Der nächte Bus geht erst um 13h, dauert 1,5 Stunden, wäre also um 14:30h zurück. 15h, also eine halbe Stunde Unterbrechung, könnte ich mir noch leisten. Eine ganze Stunde, die wir sicherlich bräuchten mit suchen, bestellen, essen, bezahlen und zurück zur Haltestelle laufen, geht nicht, wenn ich pünktlich zurück sein will. Also nutzten wir noch die 15 Minuten, die wir hier nur im Bus warten würde und suchten nach einem Restaurant, was sich ja gestern schon als schwierig herausgestellt hat. Heute hatte ich leider auch noch Einwände: Geld. Klar ist es hier an diesem super touristischen Pier teurer, als sonstwo und San Francisco ist ja generell schon teuer. Wir hätten ein italienisches Restaurant gefunden, in dem ich eine Pizza und Sindy Pasta hätte essen können, allerdings gab es dort die einfachste Pasta für 20USD. Das ist mir dann wirklich zu viel Geld. Fast Food schied aus: Sindy wollte, seitdem ihr nach dem Burger so schlecht wurde, nicht nur keinen Burger mehr essen, sondern am Besten auch keinen Burger mehr sehen und riechen müssen. Irgendwie verständlich und ich wollte ja auch nicht schon wieder ungegesund essen. Wir studierten also an die fünf Speisekarten, bis wir ein Restaurant fanden, in dem Sindy Fish and Chips und ich mir eine Suppe in einem Brot bestellt. Die sah dann so aus:

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Und war so lecker:

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Sogar das Brot war vergleichsweise gut. Die Amis haben es ja nicht so mit Bäckereien. Wir bezahlten dann schnell und waren richtig pünktlich am Bus und fuhren jetzt also gut gesättigt die rote Route.

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Hier sahen wir dann den Union Square, den wir schon fast auswendig kannten, und Chinatown, das eindeutig weniger chinesisch war, als ich es erwartet hätte. Wieder zurück am Büro von Citysightseeing San Francisco machten wir uns noch zusammen auf zu Pier 33, wollten unterwegs Souvenirs shoppen, fanden aber erst einmal nichts, und sahen dann den Seelöwen beim Faul-Herumliegen zu.

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Pier 33 war dann schnell gefunden, Sindy hat sich davor schon verabschiedet, ist nämlich ein Stückchen zu laufen und gelaufen sind wir, falls man das noch nicht mitbekommen hat, die letzten Tage genug. Ich wollte mir eigentlich noch eine Flasche Wasser kaufen, aber nachdem für 0,75l 5,95USD verlangt wurden, nahm ich davon wieder Abstand. Es war nicht so warm, dass ich großartig schwitzen würde, also musste das mit dem Trinken warten, bis ich wieder in einer weniger teuren Gegend bin.

Man stand dann in einer Schlange an, um sein Ticket vorzuzeigen, einen roten Strich darauf zu bekommen und dann wieder in einer Schlange zu stehen. Dieses Mal für ein Foto vor einer grünen Wand. Ziemlich bescheuert in mehrerer Hinsicht: 1. man steht nicht einmal wirklich vor Alcatraz (obwohl das bei den aktuellen Wetterverhältnissen durchaus möglich wäre) und 2. soll man dann dafür 22USD bezahlen!!! Es hieß auch nur: bitte auf den roten Punkt stellen. Und ich sagte dann: Und wenn ich nicht will? Einfach durchgehen. Okay, mache ich. Ich will ja nicht, dass sich die ganzen Leute später mein Bild ansehen, denn kaufen, werde ich das in 100 Jahren nicht. Also ehrlich, nicht einmal wirklich vor der Insel fotografiert.

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Boarding war dann um 15:45h, also kamen wir nur halbwegs pünktlich weg. Die Fähre fuhr sehr langsam, schaukelte deswegen auch kaum und trotzdem waren wir schon 15 Minuten später angekommen. Unterwegs hatte man einen super Blick auf die Skyline SF’s:

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Man sah auf den ersten Blick, dass hier unheimlich viele Seemöwen und andere Vögel herumflogen und als wir dann alle auf der Insel waren uns vor einem Mann mit Mikro versammelt hatten, erfuhren wir auch wieso: Alcatraz ist ein Nationalpark. Ja, tatsächlich! Diese Insel mit Gefängnis ist auch ein Nationalpark! Einige Vögel waren in dieser Gegend fast komplett verschwunden, bevor man es geschafft hatte, dass sie hier in Alcatraz Nester bauen.

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Von dem Mikro-Mann bekamen wir nicht nur die Auflage, nicht auf dem Gelände zu essen zu trinken, sondern auch, keine Federn oder Steine mitzunehmen, eben weil das hier ein Nationalpark ist.

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Hier auf dem Platz

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gab es auch Lagepläne für 1USD:

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Außerdem sagte er uns, dass wir den Schildern folgen sollen, um die Audiotour im Zellenblock zu machen und wenn wir nicht so gut im Laufen wären, sollten wir mit dem Minibus fahren. Es gibt auch einen Film, den man sich vorher oder nachher ansehen kann und genau damit startete ich auch. Das war wirklich ein interessanter Kurzfilm (15 Minuten). Man erfuhr alles, was man wissen musste, um zu verstehen, was man sich hier ansah. Auf Alcatraz lebten nämlich „normale“ Familien. Die Gefängniswärter hatten Häuser auf dieser Insel, in denen sie mit ihren Frauen und Kindern lebten. Die Kinder wurden morgens mit dem Boot nach San Francisco gebracht, um dort zur Schule zu gehen und nachmittags wieder dort abgeholt. Es gab einen kleinen Lebensmittelladen und auch ansonsten war das Leben für die Familien dort ziemlich normal. Man wusste zwar, dass das große Gebäude ein Gefängnis war, störte sich aber weiter nicht daran, weil es als das sicherste der Welt galt. Es ist bis heute nicht bewiesen, dass jemand ausbrechen konnte. Zwei Männer werden bis heute vermisst, es sind sich jedoch fast alle einig, dass sie ertrunken sein müssen. Die Zweifler meinen, sie hätten es nach Asien geschafft, wo man sie nicht kannte und sie somit ein normales Leben führen konnten. Im Video sah man auch einen Bankräuber, der erzählte, dass ihn Alcatraz aufgerüttelt hat, dass er ohne dieses Gefängnis wahrscheinlich nicht zur Vernunft gekommen wäre. Außerdem wurde das Essen gelobt: abwechslungsreich, gesund und immer genügend. Es gab auch nie Aufstände im Speisesaal und falls doch, wären Kanister mit Tränengas an der Decke befestigt gewesen, um wieder für Ruhe zu sorgen. Den einzigen kleineren Aufstand in diesem Saal gab es, als es viel zu oft Spaghetti gab und die Gefangenen ausmachten: bei den nächsten Spaghetti werfen wir die Tische um. Die Wärter verstanden dieses Zeichen auf jeden Fall, bekamen die Situation aber schnell wieder unter Kontrolle. Alcatraz diente auch einige Monate als Protestort für die Nachkommen der Indianer

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Die Audiotour

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startete dann im Zellenblock:

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Wenn du dich hier nicht an die Regeln gehalten hast, kamst du in spezielle Zellen im Block D. Diese waren komplett dunkel, du konntest nichts sehen und eine Originalstimme, die beim Audioguide eingeblendet wurde, erzählte, dass er einen Knopf von seinem Overall abriss, ihn wegwarf und im Dunkeln suchte, um nicht komplett durchzudrehen.

Andere in den normalen Zellen, die ihr Schicksal irgendwann akzeptierten, begannen damit zu häkeln, zu lesen oder zu malen. Eben Dinge zu machen, die einem die Zeit vertrieben, damit man nicht verrückt wird. Der Tag war nämlich, wie in jedem Gefängnis, durchstrukturiert und dieser Plan wurde jeden Tag genaustens eingehalten.

Ausbruchsversuche gab es natürlich auch.

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Ein besonderer führte zu dem Tod einiger Wachen. Ein Gefangener schaffte es zwei Gitterstäbe mit Hilfe einiger Ersatzteile für seine Toilette so weit auseinander zu biegen, dass er hindurchschlüpfen konnte und natürlich wurde der Wächter überrascht. Der Gefangene kam dann an die Schlüssel und warf sie seinem Komplizen zu. Als dann acht weitere Wachen hineinkamen, stand ihnen schon fast eine Armee voller Gefangener gegenüber. Trotzdem gelang es keinem, an diesem Tag zu fliehen. Alcatraz ist eben doch eine Insel und sie ist umgeben von eiskaltem Wasser. Denn selbst wenn es in San Francisco nie wirklich kalt wird (deswegen leben hier auch so viele Obdachlose), ist das Wasser immer kalt, weil die Strömung von der Antarktis kommt – und wie jeder weiß ist die Antarktis nicht gerade für ihre Palmen und Sandstrände bekannt.

Diese Audiotour war eindeutig die beste, die ich bis jetzt hören durfte. Es gab sie in Deutsch und ich nahm sie auch in Deutsch, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die ganzen „Gefängnis“-Vokabeln verstehen würde und ich wollte mich auch mehr darauf konzentrieren, was ich sehe.

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Der Souvenirshop war (leider) super ausgerüstet für angehende Lehrer! Ich bin mir sicher, dass Alcatraz ein Thema im Englischunterricht ist, einfach, weil es ja ein spannendes Thema ist: ein Gefängnis auf einer Insel mit Insassen wie Al Capone! Ich kaufte also ein Heft oder dünnes Buch über Alcatraz auf Englisch und das gleiche nochmal in Deutsch. Außerdem einen Stein, also einen Teil des richtigen Gefängnisses – super Anschauungsmaterial! Außerdem gab es noch die Gefängnisregeln in einem Heftchen: super Übersetzung-Strafarbeit! Das Thema Alcatraz hat mich ehrlich gesagt vor diesem Tag nicht besonders interessiert, aber nach diesem Tag bin ich wirklich interessiert daran und werde auch diese Heftchen lesen, die ich gekauft habe, um mehr zu erfahren. Sobald nämlich der Lehrer von etwas begeistert oder an etwas interessiert ist, kann er das den Schülern viel einfacher vermitteln. Also, wenn sich jemand begeistern lassen will …

Der Rückweg war dann relativ unspektakulär: ein Eis von McDonalds für den Heimweg zu Fuß, einen Berg hoch, einen runter, einen kleinen hoch, einen kleinen runter und schon bin ich an meinem Hostel angekommen.

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Kurz nach der Spitze des ersten Berges traf ich einen Backpacker, der sagte: Hast du ein Glück, dass du runterläufst! Aber ich antwortete nur: Nun ja, ich komme ja gerade die andre Seite hoch! (Und meine Seite war steiler 😛 !)

Zurück im Hostel packte ich meine Sachen, die tatsächlich alle in meinen Rucksack passten, obwohl ich nicht mehr zur Post kam, um etwas heimzuschicken. Ich denke ich informiere mich in Santa Barbara nochmal nach dem kg Preis und überlege es mir dann. Es passt zwar alles rein (der Schlafsack hängt außen dran), aber ich muss das schon sehr genau einräumen, also wirklich jeder mm ist ausgenutzt, d.h. ich kann nicht kurz etwas herausziehen und wieder reinstopfen, wie das vor zwei Wochen vielleicht noch ging. Ich habe jetzt eben das Kleid und die Schuhe und die Tasche von Vegas, das Paar Schuhe aus San Francisco und natürlich auch ein paar Souvenirs von dieser Strecke. Da wird es dann schon Mal eng in meinem Rucksack! Ich habe ja auch nur noch Santa Barbara, LA, NY und Lissabon vor mir, aber ich bin mir sicher, dass ich noch ein paar Souvenirs kaufen werde und die passen dann definitiv nicht mehr in meinen Rucksack, also sollte ich schon ein Päckchen nach Hause schicken. Mit zwei Rucksäcken und einer extra Tasche komme ich zwar ins Flugzeug, aber zum Herumtragen ist das wirklich nervig! Ich war übrigens so erstaunt, dass alles in meinen Rucksack gepasst hat, dass ich mich mindestens zehn Mal umgeschaut habe, ob ich wirklich alles habe und nicht noch irgendwo eine Tüte mit lauter Zeug steht. Ich kann es auch jetzt noch nicht glauben, dass tatsächlich alles hineingepasst hat. Marianne, dein Rucksack ist ein Platzwunder! (Wahrscheinlich dehne ich ihn nur so aus, dass letztendlich doppelt so viel hineinpasst, wie am Anfang …)

Das war also mein spannender Tag auf Alcatraz:

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Rückblick Fiji

Es gab hier zwei Phasen: eine gute und eine schlechte.

Die erste und längere dauerte die ersten vier Nächte an. Ich war richtig unzufrieden mit Fiji, hatte mir viel mehr erhofft. So, dass ich wirklich am Strand stehe und „wow“ sagen muss, weil ich nicht anders kann, aber so kam es eben nicht. Als Claudia O. deine thailändischen Strände sind definitiv schöner, den Norden solltet ihr euch aber auch Mal ansehen!

Die erste Insel Waya Lailai ist an sich schon schön und die Wanderung zum Gipfel um den Sonnenaufgang oder -untergang anzusehen muss auch wunderschön sein, aber: dank Regen unmöglich, weil zu rutschig. Das Riffhaischnorcheln war schon cool, aber ich war eben von meinem Schnorchel abgelenkt und konnte es deswegen nicht genießen, ist aber wohl bei jedem so, der das erste Mal schnorchelt. Ich habe auf jeden Fall Haie gesehen. Der Fijiabend war auch recht nett, muss das aber nicht jeden Abend haben, leider können nämlich nicht alle Sänger singen und nicht alle Tänzer tanzen. Beeindruckend war auf jeden Fall die Gastfreundschaft bei der Hochzeit, schade, dass wir die Zeremonie verpasst haben, ist aber wohl ziemlich christlich, sind ja auch Christen hier. Das Essen war sehr gut, wie ich fand. Vor allem finde ich ja Buffet gut. Dann nimmt sich jeder das, was er mag und lässt weniger/nichts übrig, außerdem kann man auch die Menge selbst bestimmen und die Köche sparen sich das Anrichten, was für Backpacker wie mich ja eh nicht wichtig ist – Hauptsache Essen. Ich komme auf jeden Fall nochmal nach Waya Lailai, weil mein Tavita/David da wohnt, wenn er keine Ferien hat, die er bei seiner Oma auf Gold Coast verbringt.

Zweite Insel: White Sandy Beach. War auch nicht mein Fall, ich habe gedacht, sobald es wieder sonnig ist, wovon man in Fiji ja ausgeht, würde es mir besser gefallen, aber dann kam ich eben zu White Sandy Beach und mir gefiel es nicht besonders. Das Meer war nach dem Mittagessen, zu dem wir grad noch pünktlich kamen, verschwunden und man musste über viele Korallen und Seegras laufen, um zum Wasser zu kommen und der Strand war eben einfach nicht so weiß, wie man es von einem White Sandy Beach erwartet. Die Angestellten waren vor allem beim Abendprogramm etwas zu sehr motiviert. Man hatte das Gefühl, dass man bei diesen Spielchen mitmachen „muss“, weil eben direkt nach dem Abendessen dazu eingeladen wurde und man eigentlich nicht einfach in sein Zimmer gehen konnte. Internet gab es nur im Nachbar-Resort und dort hat es pro Minute 30 Fijicent, 10 europäische Cent gekostet. Hier konnte man auch weder den Sonnenaufgang, noch den Sonnenuntergang sehen (für den Untergang hätte man 500m am Strand laufen müssen) und wenn praktisch nachmittags die Sonne gut steht, ist dann eben das Meer weg. Also einfach nicht so optimal da. Es gab wohl auch noch den „Honeymoon“-Strand auf der anderen Seite der Insel und der soll ganz schön gewesen sein, auch zum Schnorcheln. Essen wurde hier serviert, also nur eine Portion und für alle das Gleiche. Es war jetzt nicht total schrecklich und ungenießbar, aber gut und gesund ist auch etwas Anderes. Außerdem gab es nur kontinentales Essen, kein fijianisches und ich bin ja schon auch in diesen Ländern, um die Kultur, zu der das Essen und Kochen zählt, kennenzulernen. Positives: ich habe drei wunderschöne Muscheln gefunden und zwei nette deutsche Mädels kennengelernt (die dank Bulapass freier waren und die Insel direkt nach einer Nacht wieder verlassen haben). Ansonsten wäre noch das Schnorcheln mit Mantarochen hervorzuheben, aber das kann man eben auch von anderen Inseln aus machen, dazu muss man nicht auf White Sandy Beach wohnen, wobei unser Guide wirklich einen guten Riecher hatte, wo die Rochen zu finden sind und wann die beste Zeit ist, ins Wasser zu gehen. Die anderen Gruppen, die zur gleichen Zeit da waren, haben weniger Rochen gesehen, als wir. Ich hatte auf jeden Fall nichts dagegen diese Insel wieder zu verlassen, obwohl ich bis dahin von Gold Coast nichts Gutes gehört habe.

Gold Coast = zweite Phase, dank Emma. Ich habe es hier geliebt, weil ich da endlich Fiji kennengelernt habe, richtige Einwohner, die sich nicht für mich als Tourist verstellt haben. Ich hatte so eine wahnsinnig gute Zeit mit meiner Emma und auch mit Becky und David! Hier komme ich sicherlich wieder hin. Spätestens, wenn Emma ihre ersten Kinder bekommen hat, sie plant ja gleich fünf Stück! Ich habe Emma die folgenden Tage wirklich vermisst und vermisse sie jetzt in LA auch noch. Sie ist von Grund auf so freundlich, fröhlich, herzlich und gut drauf, einfach mitreißend. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie sich gegenüber vielen oder einigen Touristen so benimmt, aber ich war die Erste, die mit in der Küche war, sowieso die Erste, die etwas mitgeholfen hat und die in dem Haus von der Grandma war. Ich durfte eben richtige Fijianer kennenlernen und daher auch ein bisschen besser diese Mentalität verstehen. Das sind wirkliche Optimisten. Die Ausflüge fand ich hier nicht soooo interessant – sie haben mich ja auch von meiner Emma weggebracht. Die Höhle war viel kleiner als gedacht. Klar ist es cool in einer Höhle zu schwimmen, aber ich bin doch eher die Höhlenwanderung-Liebhaberin. Das Schnorcheln in Blue Lagoon wäre bestimmt gut gewesen, wenn man etwas gesehen hätte, aber da war ja meine Taucherbrille undicht und zwischen den Gläsern beschlagen. Hat aber letztendlich nicht so viel ausgemacht, weil ich ja Sabrina und Inga am Strand getroffen habe und somit auch ohne Riffe Unterhaltung hatte. Das muss man von Gold Coast aber auch nicht buchen (Schnorchelsachen kann man vom Hostel ausleihen), weil man einfach in einer halben Stunde hinlaufen kann und (laut zwei unabhängigen Quellen) von den Hunden dorthin begleitet/geführt wird, sie dann den Rucksack bewachen und wieder mit zurücklaufen, was ja auch schon ein Erlebnis ist. Diese Insel lohnt sich einfach schon, weil man dann Emma kennenlernen kann und ich weiß, dass ich sie jetzt schon oft erwähnt habe, aber eigentlich geht es nicht oft genug. Sie hat meinen Fiji-Urlaub gerettet, es geschafft, dass ich die Mentalität annehmen kann und richtig ankomme.
Ganz uneingenommen kann ich noch sagen, dass das die einzige Insel ist, die wirklich fijianisches Essen serviert. Natürlich probiert man dann vielleicht auch Mal etwas, was einem nicht so zusagt, aber für mich gehört das zu einem Urlaub in einem Land dazu. Und es werden nicht total spezielle Sachen gekocht.

Hauptinsel: ich habe von Nadi nicht viel gesehen, wurde ja nur vom Flughafen abgeholt, zum Hafen gebracht, vom Hafen geholt und zum Flughafen gebracht. Es ist jetzt nicht so, dass es hier etwas zu sehen gäbe, also wenn man länger hier bleiben will, bleibt man im Smugglers Cove am Strand. Dort gibt es auch zwei kleine Läden, in denen man Kekse, Klamotten, Souvenirs und Postkarten etc. bekommt. Zu Trinken gibt es an der Bar, also muss man nicht wirklich weg. Eine Bekannte war noch auf dem Markt, aber dort muss man auch nur hin, wenn man noch mehr Schmuck shoppen will oder länger bleibt und es sich deswegen lohnt etwas Obst zu kaufen, was dort wohl sehr günstig ist. Fotos wären dort sicherlich auch ein paar schöne entstanden, aber ich brauchte einen ruhigen Internet-Tag.
Die Hauptstadt Suva lohnt sich jetzt auch nicht unbedingt, was man so hört, aber man könnte dort durchaus einen Tag verbringen.

Katamaran: Mal als Fähre bezeichnet, mal als gelbes Boot und mal als Katamaran, aber jeder wusste, was du meinst. Am ersten Tag hatte ich nach einer halben Stunde ein- und ausloggen Internet und sogar einigermaßen gut, aber die folgenden Fahrten funktionierte es gar nicht. Manche hatten mit Whatsapp Glück, dass mal eine Nachricht reinkommt oder rausgeht.

Internet: insgesamt kaum vorhanden, wenn vorhanden extrem (unverschämt) teuer und eher langsam. In Smugglers Cove sehr gut, aber etwas teuer, wenn man eben nur vor und nach den Inseln einen Tag bleibt: 25FJD/24 Stunden. Das sind etwa 8€.

Smugglers Cove: sehr sauber, Klimaanlage (mindestens im 4er Zimmer), Abholservice vom Flughafen für alle, Bring- und Abholservice zum/vom Hafen auch für jeden, Restaurant mit angemessenen Preisen und gutem Essen, Waschmaschinen und Trockner (etwas teuer), guter Internetverbindung (auch etwas teuer), nettem Personal an der Rezepetion, eher unfähigem Personal in dem Restaurant (Tische waren auf Bedienungen aufgeteilt, man konnte aber auch bei einer Anderen bestellen, die es der Richtigen ausrichten sollte, aber nicht immer tat oder die Richtige hat es erfolgreich ignoriert; Getränke wurden abgerechnet, obwohl sie nur bestellt aber nie gebracht wurden; es wurde nach Leuten gesucht, die angeblich nicht bezahlt haben, aber dann doch bezahlt hatten; manchmal musste man eine ganze Weile auf sein Essen warten; etc.), aber an meinem letzten Tag dort war dort ein Schweizer (weiß ich, weil er immer Mal wieder auf schweizerisch geflucht hat), der wohl der neue (Küchen-) Chef ist und Einiges umkrempelt, allerdings will er aus den entspannten/langsameren Fijianern fleißige/schnelle Schweizer machen und das wird auf Dauer nicht klappen, denk ich.

Welcome Package: hat sich definitiv nicht gelohnt. Smugglers Cove holt immer vom Flughafen ab und fährt am nächsten Morgen immer zum Hafen, Frühstück ist auch immer dabei. Ich hatte nur etwas davon, weil ich in einem 4er Zimmer war mit eigenem Bad, aber das 34er Zimmer war wohl nur halb so schlimm, weil trotzdem immer ca. vier Betten abgetrennt waren und hätte ich nur das 4er Zimmer gebucht, wäre ich auch günstiger weggekommen, wie mit dem Welcome Package. Klar fuhr ich in einem Taxi und nicht in einem Kleinbus, musste aber auf die anderen Mitfahrer länger warten und wäre mit dem Bus schneller gewesen.

Departure Package: hat sich schon eher gelohnt. Man kommt von den Inseln mit kalten Duschen und wenn man dann eine im 4er Zimmer hat und sich eben nur mit den anderen drei Personen teilen muss, bedeutet das ziemlich wahrscheinlich, dass man gleich drankommt. Auch ist es sicherlich gut in einem 4er Zimmer zu schlafen, wenn man die Nacht darauf im Flugzeug (nicht) schläft. Das Abholen vom Hafen war ja wieder eh für alle, wird aber beim Departure Package als super Zugabe aufgeführt. Der Flughafentransfer lohnt sich hier allerdings, weil der vom Smugglers Cove nicht angeboten wird.

Seaspray-Ausflug zur Cast away Insel: Ich habe den nicht gemacht, habe aber von fünf Leuten gehört, dass er sich schon gelohnt hat. Ich hatte ja die Full Monty Version (siehe unten) meiner Tour gebucht und deswegen war z.B. der Besuch eines Dorfes, Schnorcheln etc. da schon dabei und ich hätte das dann doppelt gemacht. Dieser Ausflug kann vom Port Denerau gestartet werden, aber auch von der ersten Insel: Southsea Island. Kostet 209FJD/70€ und man bekommt auf dem Boot kostenloses Essen und kostenlose Getränke. Man sieht an diesem Tag wirklich viel und ich kann mir vorstellen, dass ich diese Tour mache, wenn ich nochmal nach Fiji komme. Diese Cast away Insel interessiert mich schon auch. Cast away ist übrigens ein Film mit Tom Hanks, praktisch Robinson Crusoe etwas moderner.

Full Monty: hat sich nur bedingt gelohnt. Ich denke nicht, dass ich Mantarochen-Schnorcheln gegangen wäre, wenn ich den Voucher nicht gehabt hätte und dann hätte ich echt was verpasst, aber vom Geld her hat es sich nicht gelohnt. Es wäre günstiger, wenn man die Aktivitäten erst auf den Inseln bucht und dann kann man sich eben auch spontaner entscheiden, ob man da Lust drauf hat und auch Kritiken anderer Reisender einbeziehen, die man getroffen hat.

Bula Pass: ist die bessere Art die Insel zu erkunden. Man kann sich vorher bei Trip Advisor darüber informieren, welche Inseln gute Kritiken haben und dann dort die Unterkunft buchen. Es gibt dort auch die Variante 1 oder 2 Kokosnüsse (vielleicht auch 3, bin mir aber nicht sicher).

Kokosnüsse: eine ist wirklich einfach, auf Hostelniveau und das muss ich im Urlaub nicht unbedingt haben. Ich kann auch Mal auf warme Duschen verzichten, aber Wasser sollte schon herauskommen und Klospülungen sollten funktionieren, es sollte genug zu essen geben und man sollte auch bei einer Kokosnuss schöne Strände haben. Zwei Kokosnüsse sind nicht immer besser. Manche Unterkünfte sind 1 und 2 Kokosnüsse gleichzeitig und wenn man in ähnlichen Schlafsälen schläft, das gleiche Essen isst und die gleiche Unterhaltung bekommt ist es einfach unfair, wenn manche mehr zahlen müssen. Bei anderen 2-Kokosnuss-Unterkünften muss man dann wieder für das Essen extra zahlen, das kann man aber vorher herausfinden und dann könnte man diese Resorts theoretisch auslassen, wenn man das Extrazahlen nicht möchte. Trotzdem würde ich insgesamt sagen, dass wenn man sich vorher informiert, bei welchen 2KN man auch wirklich 2KN bekommt, lohnt es sich und ist mehr Urlaub, als bei nur 1KN.

Wenn man so viele Leute in den Unterkünften und auf der Fähre trifft, hört man von vielen schönen und weniger schönen Inseln. Barfoot und Blue Lagoon kamen immer gut weg, Octopus ebenso. Wobei man auf Octupus und, ich glaube auch auf Blue Lagoon, extra für das Essen zahlen muss (90FJD/30€ pro Tag), das dafür aber auch etwas besser ist. Waya Lailai bietet mit dem Riffhaischorcheln und dieser Gipfelwanderung auch interessante Aktivitäten an. Hier kann man auch ein Dorf besichtigen und Ketten basteln. Gold Coast fanden viele nicht so schön, aber auf der anderen Seite ist ja direkt Blue Lagoon und dadurch, dass Gold Coast um Einiges günstiger ist, wäre das eine Überlegung wert. Hier bekommt man, wie gesagt, auch als Einziges fijianisches Essen.

Wichtigste Worte sind übrigens „Vinaka“ (Danke) und „Bula“, das man für fast alles sagen kann: Hallo, aber auch Tschüss, gute Reise, herzlich Willkommen und schönes Leben.

Ich denke, dass sich für Fiji auch der Lonely Planet lohnen würde. Hier hat man eben die Möglichkeit, wirklich alles zu sehen und das innerhalb von zwei Wochen mit ein bisschen Stress und drei Wochen mit ein bisschen Zeit zum Ausruhen. Die Inseln sind meistens innerhalb von einem Tag zu erkunden und die Aktivitäten gleichen sich ja bei vielen Inseln. Suva ist nicht wirklich eine Touristenstadt und deswegen gibt es dort nicht viel zu sehen und in Nadi bleiben eigentlich auch alle nur, weil man von dort gut zum Hafen kommt und weil dort eben der internationale Flughafen ist. Kommt man hier als „Erwachsener“ im Urlaub hin, muss man nicht mit dieser Fähre fahren, sondern kann sich auch per Wasserflugzeug bringen lassen, was sicherlich etwas teurer ist, aber meiner Meinung nach schon lohnt. Zur Gold Coast schwankt man fünf Stunden durch die Gegend und es ist jetzt nicht so, dass man soooo viel unterwegs zu sehen hat. Vielleicht wäre es ein guter Kompromiss eine Strecke zu fliegen und eine mit der Fähre zu fahren.

Schnorcheln, Kokosöl und Massage

Ich habe hier tatsächlich länger geschlafen, als sonst: 7h und dann bin auch nur aufgestanden, weil ich zur Emma gesagt hatte, dass ich sofort komme, sobald ich wach bin und sobald ich sie sah begrüßte sie mich schon mit: Caroliiiiiina! Und ich rief zurück: Emmmmmmma! Sie hätte schon auf mich gewartet und freut sich, dass ich hier so gut schlafe, obwohl sie dadurch länger auf mich warten musste. Morgen stehe ich eher auf, um den Sonnenaufgang zu sehen und helfe ihr dann Frühstück machen. Heute war sie damit schon fast fertig. Das Frühstück bestand aus frisch gebackenen Brötchen mit Butter und Marmelade – sehr lecker. Außerdem gab es Früchte und Frühstücks-Kekse. Die Engländer waren wieder etwas zurückhaltend, aber das kennen wir ja schon von ihnen. Ich habe dafür ordentlich zugelangt, auch um Emma zu zeigen, wie gut es mir hier schmeckt. Direkt im Anschluss begannen wir dann damit, meine Kokosnüsse für das Kokosöl zu raspeln. Man sitzt dann auf einem Stück Holz, an dem vorne ein Metallstück angebracht ist, das in einer Art halbrunden Raspel endet und dort setzt man dann eine Kokosnusshälfte

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an und reibt, damit die uns bekannten Kokosraspeln entstehen.

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Nach den ersten beiden Hälten, gab ich an David ab, der dann an Bill, der an Emma und die letzten paar machte dann Becky, Davids Schwester. Insgesamt brauchten wir zwölf Kokosnüsse, also einiges an Reiberei, aber wir haben uns dabei auch immer wieder unterhalten, also ging die Zeit relativ schnell vorbei.

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Schon als Becky an den Kokosnüssen dran war, begann Emma mit dem Mittagessen, aber ich wollte Becky nicht alleine lassen, immerhin machte sie sich da Arbeit mit meinen Kokosnüssen und Emma kam auch ganz gut alleine zurecht. Zu Mittag ließen sich dann auch die beiden Engländer wieder blicken, sie verließen aber direkt im Anschluss diese Insel Richtung „Fest“land. Es war mal wieder lecker, aber ich habe den Namen für das vergessen, was es gab. Auf jeden Fall war es ein gelber Brei mit Reis, klingt deutlich weniger lecker, als es war. Emma und ich machten uns direkt im Anschluss wieder an mein Öl: jetzt musste die Milch aus den Raspeln gepresst werden, indem drei Hände voll in ein T-Shirt gelegt wurden und dann drehte Emma auf der einen und auf der anderen Seite und mit etwas extra Druck auf den entstandenen Beutel tat sich auch etwas. Nach einer Weile nahm Emma dann beide Enden und drehte so fest sie konnte und ich drückte noch etwas extra. Dann gab es neue Hände voll und ich fragte sie: „Some new?“ Direkt übersetzt wäre das: Einiges Neues? Also eben: neue Kokosnussraspeln?, aber „new“ ist genauso betont, wie das fijianische Wort Kokosnuss („niu“) und damit konnte ich sie ordentlich verwirren. Sie starrte mich dann an und lachte tatsächlich zum ersten Mal nicht. Aber kurz danach war es der running gag. Das Pressen war wirklich anstrengend für die Hände und deswegen tat ein bisschen Winken ganz gut: David und die zwei Engländer (ich habe ihre walisische Herkunft einfach Mal ignoriert) verließen unsere Insel. Er war wirklich traurig wegen Emma, seiner Schwester und auch wegen mir. Das ist schon süß, ich kannte ihn ja nur ein paar Stunden, aber er ist wirklich ein aufgewecktes, fleißiges kleines Kerlchen! Ich war dann kurz ganz alleine Tourist auf dieser Insel, bevor 13 (!!!) neue Touristen kamen. Das Boot lag wohl schon ziemlich tief im Wasser, hat ja auch fast jeder 20kg Gepäck dabei. Angekündigt waren sechs, also hieß es ganz schön rödeln in der Küche und ich half wieder kurz mit. Es gab einen gelben Brei in einem Schüsselchen, daneben Melone und Reis, also schnitt ich Melone und sammelte von den sechs vorbereiteten Tellern wieder etwas Reis ein, damit er für alle reicht, denn genau wie gestern bekommen ja heute auch die Neuankömmlinge ihr Mittagessen etwas verspätet. Ich half dann auch beim Servieren und das hat wohl einige nachdenklich gemacht, weil mich drei Leute danach gefragt haben, warum ich denn da mitgeholfen habe. Naja, allein auf einer Insel mit Einheimischen fühlt man sich unwohl, wenn man von vorne bis hinten bedient wird und wenn man sieht, dass sie im Stress sind und man selbst daran etwas ändern könnte, hilft man eben. Kurz danach ging es dann auch schon zum Schnorcheln, da hatte ich leider Mal wieder Pech: Taucherbrille war zwischen den Gläsern mit Kondenswasser beschlagen, also konnte man nicht wirklich viel sehen. Dummerweise lief dann auch noch Wasser unter die Nase und das ist dann wirklich unangenehm. Wenn dieses Wasser dann noch weiter steigt und bis zu deinen Augen kommt … naja, jeder weiß, was Salzwasser mit deinen Augen macht. Ich war also ziemlich schnell wieder aus dem Wasser raus, aber die Fischchen habe ich schon springen sehen, als wir sie vom Boot aus fütterten und das war ja schon mein drittes Schnorcheln in Fiji, also habe ich schon einiges gesehen. Allerdings sollten das eben die allerschönsten Korallenriffe sein, naja, ich muss ja eh nochmal kommen, um meinen kleinen David zu besuchen 😉 . Der hat ganz oft gefragt, wann wir uns denn wiedersehen und als ich erzählt habe, dass ich nochmal nach Neuseeland „muss“/will, meinte er: „Diesen Oktober?“, weil sie dann von der Schule aus (komplett kostenlos!!!) nach Neuseeland fliegen. Finde ich super, dass sie das hinbekommen haben zu organisieren! Würde ich auch gern mehr darüber erfahren, aber dazu müsste ich mit einem Lehrer reden und da kenne ich leider keinen. Auch Emma würde ich unheimlich gern wiedersehen und da das Haus in diesem Sommer gebaut werden soll, gibt es wohl nächstes Jahr hier schon mindestens ein Kind und das will ich ja schon sehen (und fotografieren). Dadurch, dass hier nebendran auch Freiwillige arbeiten, kommt man schon ins Grübeln. Das wäre wirklich eine wunderschöne Art und Weise der Welt etwas „zurückzugeben“, aber jetzt geht es erst einmal nach Amerika, dann lernen, arbeiten, Examen schreiben und dann sieht man mal weiter. Es war auch überhaupt nicht schlimm, dass ich nicht schnorcheln konnte, weil ich deswegen ein bisschen Zeit hatte, in der Sonne zu liegen und dann auch noch auf Sabrina und Inga traf! Sehr schön, die beiden nochmal zu sehen und sie hatten wohl wirklich mehr Glück nach Waya Lailai, als ich! Lohnen sich die zwei Kokosnüsse vielleicht doch, wobei ich dann niemals auf Emma und David getroffen wäre! Auf dem Rückweg haben wir dann Emma und Becky wieder abgeholt, die waren nämlich Kokosnüsse sammeln und Hühnchen kaufen, weil wir ja mehr Leute sind, als geplant und deswegen brauchen wir auch mehr Essen. Ich habe schon herausgefunden, dass es nochmal die guten Bananen von gestern gibt, die wie Kartoffeln schmecken und Kartoffeln sind mir ja die liebste Beilage! Also alles wunderbar mal wieder! Noch wunderbarer wurde es, als ich meinen Holzgegenstand gefunden habe: eine Schildkröte aus extrem leichten Holz mit Verzierung, sehr schönes Ding! Jetzt fehlt nur noch ein Kissenbezug, vielleicht finde ich dort einen am Hafen oder dann am Flughafen und wenn nicht, dann zählt Fiji eben einfach zu Neuseeland. Ich war hier ja dann auch nur eine Woche, überall anders mindestens zwei, außer natürlich Lissabon, aber Lissabon ist ja auch eher dazu da, dass ich mich darauf einstellen kann, wieder nach Hause zu kommen, Fotos sortieren kann und vielleicht das ein oder andere Fotobuch erstelle. Zurück zu Fiji, Lissabon liegt (hoffentlich) noch in weiter Ferne. Dadurch, dass das hier eher Urlaub als Reisen ist, vermisse ich zum ersten Mal so richtig meine Daheimgebliebenen. Wenn man reist und jeden Tag etwas Anderes sieht und neue Menschen trifft, hat man kaum Zeit, jemanden zu vermissen, aber jetzt so im „Urlaub“ bin ich nicht so gerne alleine. Hier treffe ich auch sonst kaum einen alleine, naja, ist ja schon bald wieder vorbei. Morgen am frühen Nachmittag geht meine Fähre zurück zum Hafen: fünf Stunden lang. Ich hoffe, dass ich da dann nochmal zum Fotos aussortieren komme, das sind einfach zu viele und ich hinke hinterher: Indien ist noch nicht einmal komplett und in Australien habe ich unheimlich viel fotografiert und in den zwei Wochen Neuseeland hat sich auch einiges angesammelt. Ist ja auch schön wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Blog habe, ich habe schon so viele Kleinigkeiten vergessen! Aber ich bin schon wieder überall nur nicht in Fiji: Nach dem Teehaus, wo ich meine Holzschildkröte gekauft habe, bin ich mit Jan und dem anderen Deutschen zurück zum Resort gelaufen und bekam dann gleich meine Massage. Die hat so gut getan, war richtig gut und nachdem ich auf dem Bauch und dem Rücken lag und sie langsam aufhörte, dachte ich schon: Schade, dass es das schon war. Aaaaaaber ich sollte mich nur auf die Seite legen und wenn eine Seite drankommt, kommt auch die andere Seite dran und selbst danach war es noch nicht vorbei. Ich durfte nochmal auf den Bauch und bekam nochmal ein bisschen den Rücken durchgeknetet. Insgesamt wunderbar und auch nur 20FJD, also 7€ für 45 Minuten. Hätte ich die gestern schon machen lassen, hätte ich sie vielleicht heute sogar nochmal gemacht. Direkt danach musste ich das Öl loswerden und ging duschen. Und nach ein bisschen Blogschreiben war es dann schon wieder Zeit zum Abendessen, heute mit ein paar mehr Leuten. Dieser Tag war auf jeden Fall ziemlich perfekt: nette Menschen, gutes Essen, schöne Massage, super Wetter, erfolgreiches Souvenirshopping und letztendlich eine gute Nacht – hoffentlich. Der Abend zog sich dann doch noch ein bisschen, ich musste ja mein Kokosöl kochen und dabei ständig rühren, rühren, rühren. War aber ganz praktisch, weil ich dadurch in der Küche bleiben durfte, obwohl noch einige Andere in der Küche waren und ich, wenn ich nichts zu tun gehabt hätte, wahrscheinlich gegangen wäre. Außerdem blieb mir so zumindest ein Teil der peinlichen Spiele erspart, ich stehe da einfach gar nicht drauf. Nach einigem Rühren, schickte Emma mich dann doch raus, damit ich „Spaß“ habe und was passiert? Ich muss tanzen, mit den zwei anderen Deutschen zusammen, weil anscheinend ein Tanzwettbewerb gestartet wurde und die Nationen gegeneinander antreten und ich genau in DEM Moment dazustoßen musste. Tja, wir sind trotz meiner Moves nicht in die nächste Runde gekommen – gegen Makarena kommt man hier anscheinend nicht an … Emma war dann ganz begeistert von meiner Tanzerei, dass sie gleich zwei Minuten nur davon redete! Hilfe. Bill aß zu der Zeit in der Küche und fragte uns dann, ob er ein Bild von uns machen sollte und das war wohl die beste Idee des Tages:

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Inselwechsel Nr. 2

Was? Schon wieder nur bis halb sieben geschlafen?! Jep. Mehr geht irgendwie nicht. Aber die Temperatur ist um diese Zeit wirklich angenehm und man ist (fast) allein am Strand. Die perfekt Zeit, zum Schreiben und Nachdenken. Ich hoffe, das Frühstück wird gleich genau so gut, wie gestern. Heute steht ja dann nur der Insel-Wechsel an, ich freu mich schon und hoffe, dass die Insel wieder schöner wird. So viel erwarte ich ja auch gar nicht: halbwegs gesundes, leckeres, frisches Essen; halbwegs bequeme Betten (nicht so wie die Matrazen hier, bei denen du dich fragen musst, ob du überhaupt auf einer Matraze liegst oder schon direkt auf dem Holz) und einen Strand, der halbwegs sauber ist, ein Meer, in dem man nach 100m laufen auch schwimmen kann und Aktivitäten, die organisiert wirken.

Jetzt bin ich auf der nächsten Insel im Resort: Gold Coast. Und ich liebe es hier vom ersten Moment an! Nach dem Frühstück auf White Sandy Beach (es gab leider keine Pfannkuchen und das Obst war bald aus), lag ich nur ein bisschen in einer Hängematte, während die meisten Anderen in die Kirche gingen. Ich wollte das eigentlich auch ansehen, aber ich war einfach schlapp und lustlos. Ich wollte nicht noch zwei enttäuschende Tage hier verbringen, aber genau danach sah es aus, wenn man den Stimmen Glauben schenkt, die berichten, dass es in Gold Coast nicht so schön sein soll. Ich muss sagen, ich habe ihnen Glauben geschenkt und bin vielleicht deswegen nur noch mehr positiv überrascht! Der Katamaran war pünktlich und nur die (indische) Engländerin und der Waliser verließen die Insel mit mir Richtung Norden. Es kam kein Tröpfchen vom Himmel und somit erreichten wir und unser Gepäck trocken das Boot, das uns zu unseren nächsten Insel bringen soll. Die zwei gingen dann nach oben an Deck, aber ich wollte mal wieder das Internet ausprobieren, aber es ging immer noch nicht. Ich traf dann sogar Inga wieder, Sabrina war wohl auch da, aber kurze Zeit später mussten sie schon wieder vom Boot. Ich bin mir sicher, dass ich mindestens Sabrina in Freising wiedersehe und wenn beide in Würzburg studieren, bin ich mir auch sicher, dass wir uns dort Mal treffen. Als dann mein Gold Coast Resort aufgerufen wurde, benannte ich mein Gepäck und kam dann auf ein Boot mit einem kleinen Jungen namens David. Sein fijianischer Name ist Tavita und er ist gar nicht mehr so klein, wird dieses Jahr 14.

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(hier hilft er gerade in der Küche, Kokosraspeln für Kokosmilch machen)

Er lebt eigentlich auf Waya Lailai, meiner ersten Insel, ist aber in seinen Schulferien hier, weil seiner Oma das Resort gehört und er sie, wie Kinder in Deutschland auch, in den Ferien besucht. Er hilft hier dann auch ordentlich mit und unterhielt sich gleich auf dem Boot mit mir, vor allem, weil ich die Einzige war. Zumindest als wir das erste Mal wegfuhren. Dann kamen wir nochmal zurück und zwei Weitere stiegen ein, ich war erst erleichtert, aber diese zwei stiegen dann nicht mit aus, sondern wurden irgendwoanders hingebracht. Ich kam dann in ein Viererzimmer hinter einem Doppelbett und war dort auch die Nacht über allein, was mal wieder sehr gut tat! Ich durfte nur kurz meine Sachen abstellen und wurde dann zur Küche gebracht, damit ich dort essen kann. Ich habe schon einen Sandwich, eine Tüte Chips und ein Eis auf dem Boot gegessen, weil ich dachte, dass ich nichts bekommen würde, wenn ich über die Mittagszeit fahre und genau das war der Fall: 11:45-13:30h. Das Essen war sehr gut und hier lernte ich dann auch Emma, die Köchin kennen.

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So ein fröhlicher, freundlicher, aufgeschlossener Mensch ist mir selten begegnet. Sofort sympathisch von der ersten Sekunde an! Ich sah dann auf einer Tafel, das sie hier anbieten, Kokosöl zu machen und das ist ja bestimmt interessant, also habe ich mich gleich dafür angemeldet und darf morgen früh nach dem Frühstück starten. Das kostet mich 20FJD, 7€. Eine Massage haben sie auch für 20FJD, die werde ich mir wahrscheinlich auch geben lassen. Bei meinem Full Monty Package (Katamaran, Übernachtungen, Essen + Aktivitäten) waren für diese Insel das Schnorcheln bei der Blue Lagoon (wo es unglaublich schön sein soll) und ein Höhlenbesuch dabei. Schnorcheln steht morgen Nachmittag auf dem Programm und die Höhle an meinem letzten Tag nach dem Mittagessen um 9h. Die Essenszeiten sind hier etwas anders: Frühstück 8:30h, weil man die Gäste nicht so früh wecken will, Mittag um 12:30h und Abendessen um 19:30h. Nachdem ich das alles herausgefunden und meine Aktivitäten geklärt hatte, ging ich duschen, so richtig ausführlich. Das hat wahnsinnig gut getan! Keiner sonst ist ja in meinem „Haus“ und somit braucht auch keiner das Bad. Danach legte ich mich so lange in die Hängematte, bis die Sonne hinter den Bäumen verschwunden war und ging dann den Strand in die eine und danach in die andere Richtung. Ich sah Krabben

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und fand zwei schöne Muscheln und an dem zweiten Ende befindet sich ein Tea House (Tee Haus) mit kleinem Souvenirladen. Da werde ich auch morgen nochmal hinschauen, denn ich hatte gar kein Geld dabei. Ich traf dort aber auf einige Volunteers (Freiwillige), die hier arbeiten und ihren Tauchmeister machen. Einer aus Australien, einer aus Israel, einer aus England und einer aus Amerika. Wir unterhielten uns dann ein bisschen und ich hätte gern mehr über die Arbeit erfahren, die sie hier machen, aber sie mussten dann gehen.

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Um kurz vor fünf war ich dann zurück und traf wieder auf Emma und David und wir unterhielten uns so lange, bis Emma Essen kochen musste und weil sie merkten, dass ich nicht wirklich etwas zu tun habe, luden sie mich ein zuzusehen. Das war wirklich super! Ich wollte sowieso sehen, wie die Küche hier aussieht

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und nur in diesem Resort wird fijianisches Essen serviert,

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(Emma macht Kokosmilch, indem sie die Kokosflocken kurz in Wasser aufweicht und dann ausdrückt; darin werden dann die Bananen gekocht, die wie Kartoffeln schmecken)

also ist es doppelt so spannend zuzusehen! Ich will auch versuchen noch ein fijianisches Kochbuch zu finden, wenn ich zurück in Nadi bin. Am Flughafen könnte es sowas geben. Ich erfuhr währenddessen auch, dass Emma 24 ist, eigentlich vom „Festland“ kommt, also der größten Insel mit Nadi und Suva (der Hauptstadt) darauf und sie hier ist, weil sie geheiratet hat, den Sohn der Besitzerin. Seitdem kocht sie hier und singt und spielt Gitarre für die Gäste. Sie und ihr Bill haben viel telefoniert und sich dann ein paar Mal getroffen und waren dann zwei Jahre zusammen, bevor sie geheiratet haben. Es gibt hier wohl noch vereinzelt arrangierte Ehen, aber diese war keine. Mit dieser fröhlichen Person hätte sich aber jeder glücklich schätzen können und so wie ich Bill kennengelernt habe, ist er auch ein witziger Kerl, also passen die beiden gut zusammen. Sie bauen hier auch ein Haus auf der Insel und sobald das fertig ist, sollen Kinder kommen. Emma hätte am liebsten zwei Mädchen, die ihr in der Küche helfen und sich um sie und Bill kümmern, aber auch drei Jungs, um zu fischen, Boote zu bauen und zu reparieren und eben alles zu tun, was Männer auf dieser Insel tun. Es gibt eben viel harte Arbeit und wenn du keine Söhne hast, bedeutet das hier, dass du kein Glück hast. Also wünsche ich den beiden, dass sie auf jeden Fall auch Söhne bekommen, aber dass Emma auch ihre Mädchen bekommt, die ihr in der Küche helfen. Ich wünsche ihr sowieso alles Glück der Welt! David ist auch sowas von begeistert von ihr! Er muss nämlich morgen zurück auf Waya Lailai, weil am Mittwoch die Schule wieder losgeht und er noch einen Tag zu Hause sein soll. Er war so traurig zwischendrin, nicht, weil die Schule wieder losgeht, sondern weil er nicht weiß, ob seine Oma noch lebt, wenn er wiederkommt und er wird Emma vermissen. Auch ich bin mir sicher, dass ich Emma vermissen werde! Sie ist eine einnehmende Persönlichkeit, im absolut positiven Sinne (nein, Mama und Claudia P., sie hat nicht an einem 17. Geburtstag, sondern am 03.01.1990, wäre aber Mal interessant, was ihr so über sie herausfinden könnt, wenn ihr Mal wieder ein Geburtsdatum braucht?!).

Ich hatte auf jeden Fall eine witzige Zeit in der Küche! Habe mich gut unterhalten, viel erfahren und viel gesehen! Zu Essen gab es dann Fisch mit Karotten und gekochten Bananen (nicht die Bananen, die wir kennen, schmeckten mehr nach Kartoffeln). Ich fand es sehr lecker, die einzigen weiteren Gäste hatten einfach kaum Hunger und aßen deswegen fast nichts, aber wir haben uns sehr gut unterhalten. Sie haben fast die gleiche Tour wie ich, waren also auch in Thailand, Australien und Neuseeland und fliegen am Freitag nach LA, ich schon am Mittwoch.

Bevor Emma die Küche aufräumte, zeigte ich ihr einige Fotos von Hobbiton, weil sie erzählt hat, dass sie da unbedingt hin möchte. Sie war auch von jedem einzelnen Foto begeistert, wie sie eben von allem begeistert ist. Danach war ich wirklich todmüde und ging in mein Bett und freute mich auf den nächsten Morgen mit Emma und David.